Gemeindetag

Zusammen in Berlin

Ein Highlight des Gemeindetags: die große Gala nach Schabbes am Samstagabend Foto: Marco Limberg

Das erste Mal seit vier Jahren ist es wieder so weit: Der Zentralrat der Juden in Deutschland lädt zum Gemeindetag nach Berlin. Vom 14. bis zum 17. Dezember werden sich etwa 1200 Gemeindemitglieder unter dem Motto »Zusammen Leben« in der Hauptstadt treffen.

»Nach der Pandemie ist der Gemeindetag endlich wieder zurück!«, freut sich Zentralratspräsident Josef Schuster über das Ereignis. »Wir werden viele Bekannte und Freunde treffen, aber auch neue Mitglieder der Gemeinden kennenlernen.« Besonders wichtig sei ihm der »produktive Austausch« untereinander und mit den vielen geladenen politischen und gesellschaftlichen Akteuren.

gegenwart Der Gemeindetag biete Mitgliedern aus ganz Deutschland und »über alle Generationen hinweg die Möglichkeit, gemeinsam die jüdische Gegenwart in Deutschland aktiv zu gestalten und sich zu vernetzen«, so Schuster.

»Das ist auch deshalb wichtig, weil der Druck auf die jüdische Gemeinschaft von außen leider immer mehr zunimmt. Hiermit setzen wir dem Antisemitismus etwas Produktives entgegen.« Das diesjährige Motto versteht der Zentralratspräsident so: »Die Vielfältigkeit unserer jüdischen Gemeinschaft als Stärke zu sehen.« Außerdem seien die Jüdinnen und Juden in Deutschland »durch aktives jüdisches Leben in der Gesellschaft als Ganzes präsent«.

Teilnahmeberechtigt sind alle, die Mitglied in einer dem Zentralrat angeschlossenen Gemeinde sind und ihren dauerhaften Wohnsitz in Deutschland haben, sowie deren unmittelbare Familienangehörige. Für Schüler, Studierende und weitere Gruppen gibt es einen ermäßigten Teilnahmebeitrag.

austausch Im Zentrum des Events steht der Austausch unter den Gemeindemitgliedern. Fragen, auf die man dabei Antworten finden will, lauten etwa: Wie wollen wir als jüdische Gemeinschaft gesellschaftlichem Wandel begegnen? Wie können wir jüdische Perspektiven auf die Fragen unserer Zeit entwickeln?

Wie bei den vergangenen Gemeindetagen wird es wieder ein umfangreiches Programm geben.

Der Geschäftsführer des Zentralrats, Daniel Botmann, verbindet mit dem Gedanken »Zusammen Leben« die Idee, »dass, wenn wir weiterkommen wollen in der Welt, das nur zusammen funktioniert«.

Wie bei den vergangenen Gemeindetagen wird es wieder ein umfangreiches Programm geben. »Wir bereiten ein großes Potpourri an Themen vor, die uns als Gemeinschaft beschäftigen«, erzählt Botmann. »Und natürlich werden sich die Politiker wieder die Klinke in die Hand geben.«

mafteach soul Bis Dezember gibt es noch etliche Details zu organisieren. So viel kann der Zentralratsgeschäftsführer aber schon verraten: »Wir werden zusammen Chanukka mit der letzten Kerze am Donnerstag zelebrieren.« Das Vokal-Ensemble »Mafteach Soul« konnte bereits für das Schabbat-Programm gewonnen werden.

Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wird erwartet, dass die Plätze schnell vergeben sein werden. Daniel Botmann berichtet von »sensationell vielen Anmeldungen« in den ersten 24 Stunden. Ein guter Teil der 1200 Plätze sei schon gebucht. Die Veranstalter appellieren daher an alle Interessierten: »Schnelligkeit zahlt sich aus! Sichern Sie sich Ihren Platz rechtzeitig und erleben Sie ein unvergessliches Event!«

Weitere Informationen unter www.gemeindetag.zentralratderjuden.de

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung

von Christine Schmitt  13.03.2025

Bundeswehr

»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«

Nils Ederberg wurde als Militärrabbiner für Norddeutschland in sein Amt eingeführt

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Hamburg

Hauptsache kontrovers?

Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille wurde die »Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786« eröffnet. Die Preisträger sind in der jüdischen Gemeinschaft umstritten

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Purim

Schrank auf, Kostüm an

Und was tragen Sie zum fröhlichsten Fest im jüdischen Kalender? Wir haben uns in der Community umgehört, was in diesem Jahr im Trend liegt: gekauft, selbst gemacht oder beides?

von Katrin Richter  13.03.2025

Feiertag

»Das Festessen hilft gegen den Kater«

Eine jüdische Ärztin über Alkoholkonsum an Purim und die Frage, wann zu viel wirklich zu viel ist

von Mascha Malburg  13.03.2025

Berlin

Persien als Projekt

Eigens zu Purim hat das Kunstatelier Omanut ein Wandbild für die Synagoge Pestalozzistraße angefertigt

von Christine Schmitt  13.03.2025

Wilmersdorf

Chabad Berlin lädt zu Purim-Feier ein

Freude sei die beste Antwort auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, sagt Rabbiner Yehuda Teichtal

 12.03.2025

Purim

An Purim wird »We will dance again« wahr

Das Fest zeigt, dass der jüdische Lebenswille ungebrochen ist – trotz der Massaker vom 7. Oktober

von Ruben Gerczikow  12.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert