Frankfurt

Zusammen für Israel

Hilfe für Israel ist in diesen Tagen nötiger denn je. Foto: TR

Eigentlich sollte alles glitzern, es sollte magisch sein, so wie das ursprüngliche Motto der WIZO-Gala »One Night for Children«: Magic Moments. Doch dann kam der 7. Oktober und der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Für die Organisatorinnen der Gala bedeutete das: Alles wird anders.

»Wir haben nie eine Sekunde daran gezweifelt, die Gala zu machen. Fest stand: Wir machen’s!«, sagt WIZO-Präsidentin Nicole Faktor. »Wir haben alle unglaublich daran gearbeitet, die Deko und die Musik zu ändern, Anfragen zu beantworten, Spendenaufrufe zu starten.« Bis der Abend, an dem Patenschaften für WIZO-Projekte in Israel gesammelt werden sollten, um 19 Uhr mit dem »Avinu« eröffnet wurde, waren noch einige Fragen zu beantworten. Darunter die, ob beispielsweise eine propalästinensische Demonstration stattfinden würde.

Faktor sei sehr erleichtert gewesen, sagt sie im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen, als sie erfahren habe, dass die Demo verboten worden sei. Eine Erleichterung war es auch, dass es nur »wenige Absagen« für den Abend gab, dafür aber mehr Anfragen, ob man noch bei der Gala dabei sein könne, »einfach, um Solidarität zu zeigen«.

200 Gäste kamen ins Frankfurter Kempinski

Die 200 Gäste, die in das Frankfurter Kempinski kamen, betraten einen Saal, der zwar nicht glitzerte, der aber in Blau-Weiß getaucht war und vor allem eines vermittelte: Zusammenhalt für Israel. Niemand habe die Gala früher verlassen, das habe sie, sagt Faktor, so noch nie erlebt. »Ich denke, dass es auch ganz wichtig für die Menschen war, einfach an diesem Abend zusammen zu sein.«

Es war eine Gala mit Gesprächen, mit israelischen Liedern, mit Gebeten.

Es war eine Gala mit Gesprächen, mit israelischen Liedern, mit Gebeten – und vieles habe sich auch spontan auf der Bühne ergeben, wie Nicole Faktor beschreibt. Zum Beispiel die Geschichte des Sängers Hananel Edri, der extra aus Israel kam. »Für ihn war es eine Ehre und eine Verpflichtung, zur WIZO zu kommen, um sein Land zu repräsentieren«, sagt Faktor.

Edri ist in Kiryat Schmona aufgewachsen, der kleinen Stadt, in der die WIZO seit vielen Jahren ein Jugendzentrum unterstützt, in dem Edri auch als Jugendlicher war. Neun der über 150 Kindertages­stätten seien auch jetzt geöffnet. »Nur aufgrund dieses Betreuungsangebots für die Kinder können sich deren Eltern in ihrer Eigenschaft als Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise medizinisches Hilfspersonal voll und ganz ihrer lebensrettenden Arbeit widmen«, betonte die WIZO-Präsidentin in ihrer Rede. »Unsere Hilfe vor Ort ist heute wichtiger denn je. Lasst uns gemeinsam die Kinder und ihre Familien, insbesondere im Süden Israels, unterstützen.«

Die Welt, sagt Faktor, sollte verstehen, dass der 7. Oktober eine Zäsur darstellt. Sie sollte verstehen, wie die Bedrohung ist, unter der Israel seit der Staatsgründung lebt, wie das Land mit ihr umgeht und sie bekämpft. Ihre Rede schloss Faktor mit »Am Israel Chai« – ein ernster, aufbauender, ein eigener magischer Moment. kat

Wilmersdorf

Chabad Berlin lädt zu Purim-Feier ein

Freude sei die beste Antwort auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, sagt Rabbiner Yehuda Teichtal

 12.03.2025

Meinung

An Purim wird »We will dance again« wahr

Das Fest zeigt, dass der jüdische Lebenswille ungebrochen ist – trotz der Massaker vom 7. Oktober

von Ruben Gerczikow  12.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert

Militärseelsorge

Militärrabbiner Ederberg: Offenes Ohr für Soldaten im Norden

Arbeit bei der Bundeswehr sei Dienst an der Gesellschaft insgesamt, den er als Rabbiner gerne tue, sagt Ederberg

 11.03.2025

Buchvorstellung

Parallelen zum BDS-Boykott von heute

Andreas E. Mach untersuchte die Geschichte jüdischer Familienunternehmer in München

von Luis Gruhler  10.03.2025

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung und eine Spendenkampagne für Familien israelischer Soldaten

von Christine Schmitt  10.03.2025

Antisemitismus

Rabbiner Pinchas Goldschmidt zu Vorfall in München: »Abschieben! Noch heute!«

Drei junge Syrer randalierten am Samstag vor dem jüdischen Gemeindezentrum - in ersten Reaktionen forderten Rabbiner harte Konsequenzen

 10.03.2025

München

Hilfe von »Ruth«

Der Jüdische Frauenverein ermöglicht Bedürftigen ein Leben in Würde

von Luis Gruhler  09.03.2025

Berlin

Des Nougats Kern

Yahel Michaeli lädt in ihrer Patisserie zu Kursen ein, in denen sie die Kunst der Schokoladen- und Pralinenherstellung lehrt. Ein Besuch zwischen Mousse und Callets

von Alicia Rust  09.03.2025