Der 1933 vor den Nazis geflohene Bildungspolitiker, Pianist und Musikpädagoge Leo Kestenberg (1882–1962) wird mit einer Gedenktafel in Berlin geehrt.
Der jüdische Sozialdemokrat habe das Musikleben und die Musikerziehung der Weimarer Republik reformiert und als Bildungspolitiker des preußischen Kultusministeriums die universale Bedeutung von Musik für alle Bevölkerungsschichten betont, teilte die Senatsverwaltung für Kultur am Freitag in Berlin mit. Die Gedenktafel soll am Montag vor Kestenbergs ehemaligem Wohnhaus in der Barstraße im Stadtteil Wilmersdorf enthüllt werden.
gleichstellung Kestenbergs Reform habe den Musikunterricht vom Kindergarten bis zur Universität neu strukturiert und die Gleichstellung von Musikpädagogen mit Lehrenden aus Wissenschaft und Kunst erreicht, hieß es weiter.
1933 floh Kestenberg aus Berlin nach Prag, nach der Besetzung des Sudetenlandes emigrierte er über Frankreich nach Palästina und ließ sich in Tel Aviv nieder. Dort gründete er später ein Seminar für Musikerziehung und war Mitbegründer der Israelischen Musik-Akademie. epd