Mit der Band »Feine Sahne Fischfilet« ist am Samstag das 13. Festival »Jamel rockt den Förster« bei Wismar zu Ende gegangen. Zuvor hatten die rund 1200 Zuschauer Musiker wie »Mia«, Thees Uhlmann, Max Herre, die Donuts und Sammy Deluxe bejubelt. Es gehört zur Philosophie des Festivals, dass die Bands vorab nicht bekannt gegeben werden.
Damit wollen die Organisatoren Birgit und Horst Lohmeyer den politischen Charakter der Veranstaltung betonen. Der zweitägige »Forstrock« fand bereits zum 13. Mal statt.
Das nicht-kommerzielle, ehrenamtlich organisierte Festival soll nach Angaben seiner Gründer in erster Linie zeigen, wie man sich entspannt und gewaltfrei für Demokratie und gegen Rechtsradikalismus einsetzen kann. Das Künstlerpaar Lohmeyer war 2004 von Hamburg nach Jamel gezogen und wehrt sich seitdem gegen die rechtsextreme Szene in dem 40-Einwohner-Dorf bei Wismar. Dafür wurden die Lohmeyers bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
2011 wurde das Ehepaar Lohmeyer mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden geehrt.
paul-spiegel-preis 2011 wurde das Ehepaar mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden geehrt. Der Preis wird seit 2009 in Erinnerung an Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. Mit dem Preis ehrt der Zentralrat Menschen, die sich in besonderem Maße für eine lebendige und stabile Demokratie engagiert und Zivilcourage bewiesen haben.
Am Freitagabend hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) als Schirmherrin das Festival eröffnet. »Jamel rockt den Förster« wolle Flagge zeigen, vor allem für Demokratie und Toleranz – das sei die zentrale Botschaft, sagte sie. Es erfordere viel Mut, sich Rechtsextremisten entgegenzustellen, besonders, wenn man ihnen allein im eigenen Dorf gegenüberstehe. Sie dankte vor allem Birgit und Horst Lohmeyer, die das Festival 2007 ins Leben gerufen hatten: »Sie sind ein Vorbild für uns alle!« epd/ja