Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat nach eigenen Angaben innerhalb der ersten 14 Tage nach Eröffnung des eigenen Aufnahmezentrums am 10. März rund 1000 Geflüchtete aus der Ukraine betreut und registriert.
Jüdische Geflüchtete erhielten dort nach ihrer Registrierung koschere Mahlzeiten, ein Paket mit Hilfsgütern und würden an temporäre Unterkünfte vermittelt, teilte die Gemeinde am Donnerstag mit. Rund 150 Geflüchtete seien bereits in Hotels unweit des Gemeindehauses untergebracht worden.
mitgliedschaft Rund 170 Geflüchtete stellten den Angaben zufolge bereits einen Antrag auf Gemeindemitgliedschaft. Mitglied der Jüdischen Gemeinde zu Berlin könne werden, wer nach dem jüdischen Religionsgesetz als jüdisch gilt, also eine jüdische Mutter hat.
Unabhängig davon seien rund 650 der registrierten Geflüchteten aufgrund ihrer jüdischen Abstammung berechtigt, einen Antrag auf Zuwanderung nach Deutschland im vereinfachten Verfahren direkt bei der Jüdischen Gemeinde zu stellen. Die Jüdische Gemeinde nimmt nach eigenen Angaben eine Vorprüfung vor. Die Entscheidung, ob die Voraussetzungen für die jüdische Zuwanderung erfüllt sind, trifft das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Schätzungen der Gemeinde zufolge könnten bis zu 5000 Menschen an einer Zuwanderung interessiert sein.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, forderte, jüdische Geflüchtete nur dort unterzubringen, wo es große funktionierende Gemeinden mit Kindergärten, Schulen und Synagogen gebe. »Sonst gehen sie dem Judentum verloren«, sagte der Gemeindevorsitzende. epd