Wenn die Polizei auf der Elbe kreuzt, ist normalerweise etwas passiert. Anders Ende Juli in Dresden, denn ein Dutzend Polizeischülerinnen und -schüler aus Israel waren hier unterwegs. Besichtigung eines Bootes der sächsischen Wasserschutzpolizei war Teil eines umfangreichen Besuchsprogramms für die angehenden Polizisten.
Die sächsische Polizei gab einen Überblick über ihre Arbeit: Wasserschutzpolizei und Hundestaffel, Bereitschaftspolizei und Polizeifachschule stellten sich vor. Das Polizeirevier und das Amtsgericht Meißen erläuterten das Prinzip der Gewaltenteilung anhand eines simulierten Verkehrsvergehens – inklusive Ermittlung, Zeugenvernehmung und Verurteilung. Zum siebten Mal waren Jugendliche aus Israel auf Einladung der Polizei Sachsen zu Gast.
Jugend-Aliyah Initiiert wurde der Ausbildungsaustausch von der Kinder- und Jugend-Aliyah in Deutschland. Das Kinder- und Jugendhilfswerk unterhält in Israel Jugenddörfer, in denen Heranwachsende aus schwierigen Verhältnissen oder elternlose Kinder leben, zur Schule gehen und eine Berufsausbildung erhalten. Durch gegenseitige Besuche sollen deutsche und israelische Polizeischüler sich kennenlernen, Gemeinsamkeiten entdecken und Vorurteile abbauen.
Im Freistaat kümmerte sich dieses Jahr erstmals die Hochschule der Sächsischen Polizei um das Programm und die Betreuung der Gäste. Polizeiarbeit, politische Informationen, Sport und Freizeitaktivitäten prägten die Besuchswoche. Die Jugendlichen besuchten auch die Leipziger und die Dresdner Synagogen und nahmen am Schabbatgottesdienst und dem Kiddusch teil. Außerdem besuchten sie die Gedenkstätte des KZs Buchenwald.
Pava Raibstein, die Geschäftsführerin der Kinder- und Jugend-Aliyah, sagte: »Wir wollen den jungen Besuchern bewusst machen, dass Deutschland in den vergangenen 70 Jahren zwei Diktaturen erlebt hat und zeigen, wie sich das demokratische Deutschland mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt.«