Seit 2005 finden in Worms alljährlich Jüdische Kulturtage statt. Die Stadt erinnerte im sogenannten Raschi-Jahr an den 900. Todestag des Toragelehrten Rabbi Schlomo ben Jizchak, der 1055 zunächst nach Mainz und dann nach Worms kam, um dort rund zehn Jahre lang an den jüdischen Lehrhäusern, die damals zu den bedeutendsten in Europa gehörten, zu studieren.
Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage sollte sowohl die reiche jüdische Vergangenheit der Stadt in Erinnerung gerufen als auch aktuelle Themen jüdischer Kultur und jüdischen Geisteslebens vermittelt werden. Veranstalter sind die Kulturkoordination, die Jüdische Gemeinde Mainz-Worms sowie der Verein Warmaisa.
Die mittlerweile achte Auflage der Jüdischen Kulturtage beginnt am Donnerstag, 30. August, um 19 Uhr mit einer Ausstellung des niederländischen Künstlers Johan Breuker zum jüdischen Friedhof »Heiliger Sand« in der Synagoge. Am Donnerstag, 6. September, zeigt die Kinowelt Worms um 20 Uhr den Film Kaddisch für einen Freund von Leo Khasin.
SchUM Am Sonntag, 9. September, bieten ab 11 Uhr der neue Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan und Gemeindevorsitzende Stella Schindler-Siegreich unter dem Titel »Das Erbe von SchUM« eine »Begegnung mit Raschi« an historischen jüdischen Stätten an. Am selben Tag gastiert der Wiener Songwriter und Autor Georg Siegl um 20 Uhr unter dem Titel »Kramer und Cohen« im LincolnTheater.
Am Donnerstag, 13. September, lesen Autoren des Berliner Verlagshauses in der »Spinnstube« der Volkshochschule ab 20 Uhr Texte aus dem Buch »Märchenland – Die Gebrüder Grimm in Israel«. Jüdische Barockkomponisten werden am Sonntag, 23. September, abends bei einem Konzert in der Synagoge vorgestellt.
Ebenfalls im jüdischen Gotteshaus spricht am Donnerstag, 27. September, um 20 Uhr Karl-Erich Grözinger aus Potsdam über die Wundergeschichten des Wormser Synagogendieners Juspa Schammes.
Zum Abschluss der Kulturtage lädt am Freitag, 28. September, um 20 Uhr die Kasinogesellschaft zu einem Gernsheim-Konzert mit dem Trio Circolo mit Christian und Katharina Schmitt sowie Olga Nodel in den Blauen Saal im Schloss Herrnsheim ein. mrn-news