Limmud

Zimmer frei

Lernen hinterm Deich – Das Limmud-Festival in Neuharlingersiel Foto: Andreas Burmann

Das Limmud-Festival, das Juden aller Strömungen zu gemeinsamem Lernen einlädt, feiert in zwei Wochen sein zehntes Jubiläum in Deutschland – doch ausgerechnet diesmal ist es noch nicht ausgebucht. Mehr als 350 Menschen können teilnehmen, doch bisher (Stand: 8. Mai) haben sich erst 257 angemeldet. Das große Limmud-Treffen wird auch vom Zentralrat der Juden unterstützt und findet vom 25. bis zum 28. Mai 2017 im DJH-Ressort Neuharlingersiel an der Nordsee statt.

2006 gab es den ersten Limmud-Tag in Berlin, von 2008 bis 2014 wurde das Limmud-Festival am Werbellinsee in Brandenburg abgehalten. 2014 und 2015 waren rund 380 Teilnehmer gekommen, 2o16 waren es 357. Der Ort Neuharlingersiel in Niedersachsen im Nordwesten Deutschlands sei »ausgesprochen familien- und behindertengerecht, aber uns war von vorneherein bewusst, dass er für die Anreise nicht ideal gelegen ist. Wir haben traditionell viele Teilnehmer aus Berlin, die gerne zum Werbellinsee gekommen sind, aber denen die Fahrt einfach zu weit ist«, sagt Limmud-Vorstandsmitglied Frauke Ohnholz.

Angebotsvielfalt Außerdem habe das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) »überraschend Limmud aus seiner ideellen Förderung für seine Stipendiaten genommen«. Ferner hält es Ohnholz für möglich, dass manche Juden lieber dezidiert liberale oder orthodoxe Angebote nutzen: »Aber das wäre schade, denn Limmud hatte schon immer das Anliegen, Juden aller Strömungen miteinander ins Gespräch zu bringen.«

Schwerpunkt des Programms, so Ohnholz, ist »nicht nur Religion und jüdischer Alltag, sondern auch die gesamte nichtreligiöse jüdische Welt. Wir haben auch viele russischsprachige Referenten, Filmemacher, Schriftsteller und Journalisten.« Im Vergleich zu 2016 sei der Eigenbeitrag gesenkt worden: »Der Preis für ein Doppelzimmer mit Etagenbett liegt bei 320 Euro pro Person, ermäßigt 256 Euro. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 70 Euro. Alles inklusive hervorragender koscherer Verpflegung.« Einen Rabatt von 15 Prozent gibt es für Gruppen ab acht Teilnehmern.

Weitere Informationen gibt es unter www.limmud.de.

Porträt der Woche

Musik bedeutet Hoffnung

Yehuda Inbar ist Pianist, gibt Wohltätigkeitskonzerte und engagiert sich für Frieden

von Alicia Rust  18.01.2025

Dresden

Jüdischer Landesverband Sachsen hat neue Vorsitzende

Ekaterina Kulakova folgt auf Nora Goldenbogen, die Ende November im Alter von 75 Jahren gestorben war

 17.01.2025

Dresden

Landesverband Sachsen wählt neuen Vorsitz

Nach dem Tod von Nora Goldenbogen übernahm Küf Kaufmann provisorisch das Amt. Jetzt wird über eine neue Spitze entschieden

 17.01.2025

Dresden

Porträts von Holocaust-Überlebenden auf Dresdner Neumarkt

Die großformatigen Bilder des Fotografen Luigi Toscano sind Teil des internationalen Erinnerungsprojekts »Gegen das Vergessen«

 16.01.2025

Bewegung

Fit im Schnee

Makkabi Deutschland lud zur fünften Wintersport Week in die Berge Südtirols

von Katrin Richter  16.01.2025

München

»Das Gemeinsame betonen«

Die 38. Jüdischen Kulturtage zeigten ein vielfältiges Programm

von Luis Gruhler  15.01.2025

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025