Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland wirft Hilfsorganisationen und UN-Institutionen vor, sich nicht ausreichend mit der terroristischen Gewalt gegen israelische Staatsbürger zu befassen. Angesichts der Tatsache, dass Hamas und Islamischer Dschihad am 7. Oktober »das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Ende der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie« verübt hätten, forderte die Wohlfahrtsstelle am Mittwoch in Frankfurt am Main »eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Praktiken und antisemitisch motivierten Gräueltaten«.
Die Beachtung des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung durch den Gaza-Krieg sei berechtigt, betonte die Zentralwohlfahrtsstelle. Es brauche mehr Engagement der internationalen Staatengemeinschaft gegen die Praxis der Hamas, humanitäre, medizinische und Bildungsinfrastruktur als Schutzschilde zu missbrauchen.
Die Zentralwohlfahrtsstelle forderte außerdem einen humanitären Hilfebedarf in Israel. Das betreffe besonders die den Angaben zufolge rund 250.000 Binnengeflüchteten aus den israelischen Grenzgebieten zum Gaza-Streifen und zum Libanon. Unter ihnen seien Schwertraumatisierte und Menschen, deren Heimatorte vollständig zerstört seien.
Die psychologische und digitale Kriegführung der Hamas müsse zudem gezielt bekämpft werden. Gezielt gestreute Desinformation und die daraus resultierende Welle von Antisemitismus führe zu sicherheitsbedingten Einschränkungen für Jüdinnen und Juden weltweit. epd