Potsdam

Zentralrat der Juden lässt Struktur entwickeln

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: dpa

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat angekündigt, ein tragfähiges Konzept für die liberale und konservative Rabbinerausbildung in Potsdam durch einen unabhängigen Experten erarbeiten zu lassen. Dafür sei der Religionsverfassungsrechtler Gerhard Robbers gewonnen worden, das Ergebnis soll im ersten Quartal 2023 vorliegen.

»Dieses soll den Bedarfen der beiden religiösen Strömungen gerecht werden und eine Machtkonzentration. wie sie bisher herrschte, ausschließen«, erläuterte Zentralratspräsident Josef Schuster. »Diesen Weg gehen wir gemeinsam mit den Studierenden und Beschäftigten der Rabbinerausbildung in Potsdam sowie mit den Rabbinerinnen und Rabbinern und stimmen uns hierbei eng mit den anderen Zuwendungsgebern und der Universität Potsdam ab.«

trägerschaft In einer am Donnerstag verbreiteten Presseerklärung heißt es, dass die Trägerschaft der Rabbinerausbildung im Gegensatz zur bisherigen Struktur bei der Religionsgemeinschaft liegen müsse. »Der Zentralrat der Juden in Deutschland wird es daher in seine Hände nehmen. Eine Rabbinerausbildung als privates Business kann künftig keine Alternative mehr sein.«

»Eine Rabbinerausbildung als privates Business kann künftig keine Alternative mehr sein.«

Zentralratspräsident Josef Schuster

Die Vorgänge der vergangenen Monate und insbesondere der letzten Tage hätten gezeigt, »dass Walter Homolka und sein Umfeld alles versuchen, den überfälligen Neuanfang der liberalen und konservativen Rabbinerausbildung in Potsdam zu blockieren«.

Der durch zwei unabhängige Gutachten festgestellte Machtmissbrauch am Abraham Geiger Kolleg durch ihren Gründer und langjährigen Rektor Walter Homolka habe »ein Schlachtfeld von Verstrickungen, Abhängigkeiten und Verunsicherung« hinterlassen. Die in der Struktur der Rabbinerausbildung angelegte »Kultur der Angst« müsse nun endlich ein Ende haben. »Die kontinuierliche Vertuschung und Bagatellisierung der Delikte ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen.« ja

Oldenburg

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