Zum bundesweiten Anne Frank Tag engagieren sich etwa 60.000 Schüler an 340 Schulen gegen Antisemitismus und erinnern an das Kriegsende. Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto »Freiheit«.
Das Thema sei bewusst gewählt zur Erinnerung an den 75. Jahrestag des Kriegsende, erklärte der Leiter des Anne Frank Zentrum, Patrick Siegele, am Freitag. Die Schulen hätten in diesem Jahr aufgrund der Corona-Beschränkungen die Möglichkeit über den Tag hinaus Projekte umzusetzen. Das Zentrum habe hierfür eigens zusätzliche Online-Materialien entwickelt.
Engagement Erstmals ist Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) Schirmherrin des Tages. Lambrecht betonte bei der Eröffnung in Berlin am Freitag, dass der Anne Frank Tag ein wichtiger Tag sei, um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Das Engagement sei in diesem Jahr größer als je zuvor. »Die Schoah ist das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte und das Tagebuch der Anne Frank ist ein Zeugnis dieses Verbrechens«, sagte Lambrecht.
60.000 Schüler an 340 Schulen engagiegen sich gegen Antisemitismus und erinnern an das Kriegsende.
Schulen seien so etwas wie ein »demokratischer Mikrokosmos« hatte Siegele zuvor im Deutschlandfunk erklärt. Der erste Anspruch sei, dass jüdische Schüler in Freiheit und Sicherheit zur Schule gehen könnten. Schüler bekämen ganz genau mit, was passiere und seien auch nicht frei von Vorurteilen und Stereotypen und reproduzierten sie in den Schulen. An dieser Stelle hätten die Schulen eine Verantwortung und müssten ganz klar Haltung zeigen, so Siegele.
Anne Frank starb im Februar oder März 1945 mit 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen. Vorher hatte sie sich mit ihrer Familie mehr als zwei Jahre lang in einem Haus in Amsterdam versteckt, das heute das Anne-Frank-Museum ist. Dort führte sie ihr Tagebuch, das in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde. kna