Karneval

Zeichen für Zusammenhalt

Der Toleranzwagen beim Rosenmontagsumzug in Düsseldorf am 24. Februar Foto: Jan Popp-Sewing

Mehr als 600.000 Zuschauer haben beim Düsseldorfer Rosenmontagszug ein rollendes Zeichen für den Zusammenhalt der Religionen gesehen: den Toleranzwagen.

Bereits zum zweiten Mal fuhren Juden, Katholiken, Protestanten und Muslime nun schon auf dem zehn Meter langen Gefährt vier Kilometer durch das Zentrum der NRW-Landeshauptstadt. Und zwar als einer der ersten Wagen des kilometerlangen Umzugs, der unter dem Motto »Unser Rad schlägt um die Welt« stand.

Botschaft Auf den rechtsextremen Anschlag in Hanau hatten die Mitfahrer eine deutliche Antwort: »Unsere Botschaft an die Hetzer, auch die aus den Reihen der AfD: Wir stehen mit dem Toleranzwagen für eine plurale, weltoffene Gesellschaft und werden Euch und Eurem Gedankengut keinen Platz lassen. Karneval ist bunt, nicht braun«, so formulierte es Walther Schuhen, Brauchtumsmanager der Düsseldorfer Jüdischen Gemeinde.

Der interreligiöse Wagen war zum Gedenken an die Ermordeten von Hanau mit Trauerflor unterwegs. Zwei muslimischen Teilnehmer ließen sich entschuldigen, sie waren am Montag zu einer Trauerfeier nach Hanau gefahren.

Gefährt Im vergangenen Jahr war erstmals im Düsseldorfer Rosenmontagszug ein »Toleranzwagen« mitgefahren. Äußerlich sei der Wagen der Religionsgemeinschaften beinahe unverändert, sagte Schuhen bei der Vorstellung. Das Gefährt zeigt einen Imam, eine evangelische Pastorin, einen katholischen Priester und einen jüdischen Rabbiner.

Logo Im Vergleich zum Vorjahr wurde allerdings das Logo des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) durch das Symbol des neuen Karnevalsvereins »Orient-Okzident-Express« ersetzt.

Den Hintergrund zu der Vierergruppe mit den vier Geistlichen bildet das Stadtbild von Düsseldorf, an dessen Himmel »Toleranz-Wagen« geschrieben steht. Der vom Künstler Jacques Tilly entworfene Wagen zeigt zudem die Umrisse der jeweiligen Hauptkirchen und -gotteshäuser in der Stadt. Außerdem ist das aktuelle Sessionsmotto »Unser Rad schlägt um die Welt« abgebildet. (mit kna)

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025

München

»Das ganz Andere fremder Welten«

Die Volkshochschule und das IKG-Kulturzentrum gedachten des 130. Geburtstags der Dichterin Gertrud Kolmar

von Helen Richter  05.01.2025

Feier

Dem Herzen folgen

Die IKG München und Oberbayern bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement

von Luis Gruhler  05.01.2025