»Israel wants peace«, »Israel, we stand with you« und »Hamas nimmt Kinder als menschliche Schutzschilde«: Etwa 400 Menschen kamen am Freitagnachmittag zu einer Demonstration am Wittenbergplatz in Berlin zusammen, um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen. Etliche hielten weiß-blaue Fahnen und Wimpel hoch.
Unter den Teilnehmern waren neben Gemeindemitgliedern, Repräsentanten und der früheren Gemeindevorsitzenden Lala Süsskind auch Politiker der Jungen Union, der Grünen Jugend und der Jusos. In den vergangenen Tagen schlugen Hunderte von Raketen der Hamas in Israel ein und erreichten auch Tel Aviv und Jerusalem.
Empathie »Drei Millionen Israelis leben in ständiger Angst«, betonte Michael Spaney, Executive Director von Mideast Freedom Forum Berlin, das die Demonstration mit organisiert hatte. Es sei empörend, wie deutsche Politik und Medien reagieren würden.
Vonseiten der Öffentlichkeit gebe es wenig Empathie für Israel. »Wir möchten, dass die Menschen Israels den Schutz bekommen, den sie verdienen.« Die Bewohner des Westjordanlandes und des Gazastreifens müssten eine Chance bekommen, in Frieden leben zu können. »Wir wollen Frieden mit unseren Nachbarn. Wir wollen aber auch selbst in Frieden leben«, betonte Mike Delberg vom Jüdischen Studentenwerk, ebenfalls Mitorganisator. Israel wolle diesen Krieg nicht, werde nun aber beschossen.
Zuletzt sprach der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe. Er wünsche sich, dass die Bevölkerung im Gazastreifen genauso in Freiheit leben könne wie die Menschen in Berlin. »Wir setzen mit der Demonstration ein Zeichen für Demokratie und Freiheit.«
Düsseldorf In gut 30 Stunden hatte Gabriel Goldberg, der ehemalige Jugendreferent des Landesverbands der jüdischen Gemeinden Nordrhein, die Düsseldorfer Solidaritätsdemonstration für Israel organisiert. »Wir müssen jetzt ein Zeichen setzen – für Israel und gegen die Anhänger der Hamas, die in den vergangenen Tagen in ganz Deutschland mit ihren Demonstrationen begonnen haben.«
Noch seien die meisten der Meinung, dass Israel im Recht sei und sich verteidige, sagte Goldberg. »Aber diese Stimmung kann schnell kippen, das haben wir alles schon erlebt. Deswegen ist es wichtig, jetzt Flagge zu zeigen.« Goldberg bekommt die Auswirkungen der ständigen Raketenangriffe direkt mit. »Meine kleine Nichte ist zur Zeit bei Verwandten in Israel und verbringt ihre Ferien zum Teil im Bunker.«
Unterstützung Gut 80 Menschen nahmen am Freitagnachmittag an der Kundgebung vor dem Düsseldorfer Rathaus teil. Sie kamen aus der Stadt, aber auch aus Köln und dem Ruhrgebiet. Juden, Christen, Linke, Konservative, Antideutsche, sogar ein Jude aus der Türkei und ein mit Israel solidarischer Jugendlicher aus dem Iran – sie waren zusammengekommen, um ihre Unterstützung für Israel zu zeigen, gegen den Terror der Hamas und für das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu demonstrieren.
André von Schúeck vom Israelsolidarischen Netzwerk NRW forderte die Hamas zu Gesprächen auf und forderte, falls es nicht dazu kommen sollte, eine Bodenoffensive in Gaza, um den Terror zu beenden. Lena, die sich selbst als arabische Zionistin bezeichnet, sagte, sie sei besorgt darüber, dass es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen antisemitischen Aktionen gekommen sei.