Die Jüdische Gemeinde Halle hat an diesem Sonntag zum fünften Mal den Emil-Ludwig-Fackenheim-Preis für Toleranz und Verständigung verliehen. Er ging an zwei Schulen und ist mit 2000 Euro dotiert. Die Gemeinde ehrte das Gymnasium Philanthropinum in Dessau-Roßlau für dessen Projekt zur Gedenkstätte am Wörlitzer Jüdischen Friedhof. Dabei erforschten die Schüler Geschichte und übersetzten Grabsteininschriften. Den Preis bekam zudem die Sekundarschule Harzgerode für ihr Vorhaben »Verwandlung der Gedenkstätte des Jüdischen Friedhofs« in der Stadt.
Kulturtage Die Preisverleihung fand in der Synagoge der Gemeinde in der Großen Märker Straße in Halle statt. Gäste waren Schüler und Lehrer der prämierten Einrichtungen sowie Vertreter des sachsen-anhaltischen Kultusministeriums und der Stadtverwaltung. Das Preisgeld teilten sich beide Schulen je zur Hälfte. Die Veranstaltung bildete zugleich den Abschluss der Jüdischen Kulturtage in Halle, bei denen in den vergangenen zwei Wochen Konzerte, Tanzperformances, Vorträge und Stadtführungen geboten wurden.
Die Jüdische Gemeinde zu Halle verleiht den Preis seit dem Jahr 2003. Mit der Auszeichnung wird an den aus Halle stammenden Philosophen, Theologen und Rabbiner Emil Ludwig Fackenheim erinnert. Er war 2003 im Alter von 87 Jahren in Jerusalem gestorben. ja/epd