»Wir gedenken heute aller Frauen und Männer, aller Mütter und Väter und aller Kinder, die in der Schoa umgebracht wurden. Wir verneigen uns in Trauer und Respekt vor ihnen. Und wir versprechen, dass wir sie niemals vergessen werden.« Dies sagte Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, zum heutigen Holocaust-Gedenktag, Jom Haschoa.
Die Zahl der sechs Millionen Opfer der Schoa sei niemals eine abstrakte Größe und werde es niemals sein, betonte Graumann. »Vielmehr denken wir an unsere Großmütter und Großväter, die wir zu oft niemals hatten, an so viele Verwandte, an Freunde unserer Großeltern – von denen es vielleicht noch ein Foto gibt, von denen wir zuweilen nur noch eine Geschichte kennen. Doch kennenlernen konnten wir sie nie. Ihr Leben wurde in der Schoa ausgelöscht. An sie denken wir an diesem Tag, sogar an jedem Tag.«
Und auch jene, die in der Schoa unsagbar gelitten haben und dem Tod oft nur knapp entronnen sind, würden nicht vergessen, so Graumann weiter. »Es ist uns gleichermaßen Herzenswunsch und Pflicht, diesen geplagten und traumatisierten Menschen einen würdigen Lebensabend zu bereiten. Wir wollen ihnen zuhören, damit wir in Zukunft ihre Stimme sein und ihre Geschichten und Gefühle weitergeben können. Nie wieder sollen sie sich verlassen fühlen.« ja