Am vergangenen Wochenende lud die Berliner SPD anlässlich des 8. Mai zum Stolpersteinputzen ein. Etwa 50 Parteimitglieder und Interessierte kamen, um die Steine rund um den Olivaer Platz in Charlottenburg-Wilmersdorf zu säubern, unter ihnen auch Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann. Aufgerufen zu der Aktion hatte Franziska Becker, Fraktionsmitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.
mahnung »71 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wollen wir der Opfer der Nazidiktatur, des Holocaust und der Euthanasie gedenken«, sagte sie. »Die Namen der Opfer sollen uns Mahnung sein, deshalb befreien die Berliner Sozialdemokraten die Messing-Steine heute vom Schmutz.«
Karin Gentz-Krüger ist seit der ersten Putzaktion vor mehr als fünf Jahren dabei. »Ich finde diese Aktion wichtig«, sagt sie. Erst bearbeitet sie den Stein mit einem speziellen Reiniger, anschließend mit Zitronenwasser, bis er wieder glänzt. Sie mache gerne mit, meint auch Clara Linnekugel, die zusammen mit ihrem Vater Matthias die Steine putzt. »Geschichte kann man nicht ändern, aber man soll sie auch nicht vergessen, deshalb bin ich heute dabei«, sagt die 15-jährige Gymnasiastin. Nach dem Putzen wurden Rosen auf die Steine gelegt.