Großer Bahnhof für den neuen Flieger: Als am Sonntag, 9.55 Uhr, die Boeing 737-800 der EL-AL-Tochter UP aus Tel Aviv in Berlin-Schönefeld landet, wird sie mit der traditionellen Willkommensdusche von zwei Wagen der Flughafenfeuerwehr empfangen. Ben-Zion Malka, Generalmanager EL AL Deutschland, und Till Bunse, Marketingchef der Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft, durchschneiden anschließend das Band, Gemeinderabbiner Yitshak Ehrenberg spricht den Schechejanu-Segen, Piloten und Stewardessen lächeln in die Kameras.
Damit beginnt die EL-AL-Tochter ihren Flugbetrieb von Berlin, bis zu zwölf Mal wöchentlich geht es nach Tel Aviv. Die nationale israelische Airline flaggt um, nunmehr werden nur noch die hellblau lackierten Maschinen im »Wölkchendesign« auf dieser Strecke unterwegs sein. EL AL nennt das ein »junges und frisches Konzept« mit »maßgeschneiderten Tarifen und individuell wählbaren Serviceangeboten«. Andere sprechen von einer neuen Billig-Airline, bei der nun auch für Check-in, Sitzplatzwahl und Gepäck extra gezahlt werden muss. Ebenfalls entfällt im Gegensatz zum bisherigen Angebot der EL AL die Businessclass.
Konzept »Mit dem völlig neuen Konzept antworten wir auf aktuelle Marktentwicklungen«, sagt Ben-Zion Malka. Die Umstellung sei »eine der größten und zugleich schönsten Herausforderungen für das Traditionsunternehmen EL AL«. Mit den zahlreichen israelischen Touristen, die die Stadt besuchen, und den 25.000 hier lebenden Israelis sei Berlin eine der wichtigsten Destinationen geworden, so Malka.
Auch Till Bunse nennt das eine »tolle Entwicklung«. Die Route von und nach Tel Aviv sei zu einer der am stärksten wachsenden Verbindungen geworden. »Wir freuen uns darüber, dass die Strecke so gut läuft, dass sogar noch vier Verbindungen pro Woche aufgestockt wurden.« Insgesamt hat UP jetzt fünf Maschinen im Einsatz. Neben Berlin gehören auch Budapest, Kiew, Larnaca und Prag zum Routennetz.