Nach München und Hannover ist erstmals eine ostdeutsche Stadt Gastgeber für die alle zwei Jahre stattfindende Internationale Konferenz der European Union for Progressive Judaism» (EUPJ).
Der Dachverband liberaler jüdischer Gemeinden in Europa versammelt seit Donnerstag Jüdinnen und Juden aus 20 verschiedenen Ländern im sächsischen Dresden. Vier Tage lang finden Gottesdienste, Podiumsrunden, Workshops, Kreativwerkstätten und künstlerische Veranstaltungen rund um das Thema «Faith in Action – Glaube und Handeln» statt.
Zusammenarbeit Während der feierlichen Eröffnungsgala im Kurländer Palais nahe des markanten Kubus der Dresdner Synagoge betonte EUPJ-Präsident Leslie Bergman die gewaltigen Herausforderungen für Europas liberale Juden, die Revitalisierung jüdischen Lebens auf dem Alten Kontinent zu unterstützen und zu begleiten.
Bergman zeigte sich hocherfreut über eine verbesserte Zusammenarbeit mit anderen jüdischen Kongregationen unter anderem in Großbritannien, in der Schweiz und in Deutschland. Die dynamischen Entwicklungen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, so der EUPJ-Präsident, ließen positive Entwicklungen auch in anderen europäischen Ländern erwarten.
Auch der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, drückte seine Freude über den neuen jüdischen Pluralismus im Lande aus und wünschte der Konferenz Erfolg und Inspiration. «Faith in Action – das sollte ein Leitspruch für alle jüdischen Communitys sein», forderte Schuster.
solidarität «In Sachsen gibt es schon ein hervorragendes Beispiel von gelebter nachbarschaftlicher Solidarität. Die Dresdner Gemeinde geht bewusst einen liberalen Weg, die Leipziger ebenso bewusst einen sehr traditionellen. Doch beide haben einen sehr guten Kontakt miteinander, wie auch ihre leitenden Rabbiner», betonte Schuster.
Am Ende der Eröffnungsveranstaltung wurde der amerikanische Verleger Stuart Matlins, bekannt durch den international renommierten Verlag «Jewish Lights Publishing», mit der Abraham Geiger Medaille geehrt.