Potsdam

»Widmung für die Zukunft«

In Potsdam wurde des im März vergangenen Jahres verstorbenen Rabbiners Nachum Presman gedacht. In Anwesenheit von Familie Presman, zahlreichen Kollegen des Verstorbenen und Politikern wurde im Gedenken an ihn eine neue Torarolle eingeweiht.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Oberbürgermeister Mike Schubert sprach von einem »gleichzeitig traurigen und freudigen Anlass«, der mit ehrendem Gedenken und Hochachtung gefeiert werde. Damit beschrieb das Potsdamer Stadtoberhaupt Gedanken und Gefühle der zahlreichen Verwandten und Freunde, Rabbiner, Gemeindemitglieder und Ehrengäste, die am Sonntagnachmittag ins Alte Rathaus der brandenburgischen Landeshauptstadt gekommen waren. 

Wirken Presman stammte aus Taschkent, der heutigen Hauptstadt von Usbekistan. Er wuchs in Israel auf, absolvierte seine religiöse Ausbildung unter anderem in Jerusalem und New York. 1996 war er mit seiner Frau Michal nach Potsdam gekommen. »Glücklicherweise wächst das jüdische Leben in Potsdam und wird immer sichtbarer. Und dieser Weg ist unumkehrbar und für immer mit dem Wirken von Rabbiner Nachum Presman verbunden«, betonte Schubert.  

https://www.facebook.com/850044865/videos/6198867040144845/

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle sagte, Rabbiner Presman habe mehr als 25 Jahre das jüdische Leben in Brandenburg geprägt und wiedererblühen lassen. Ihm sei »Außerordentliches für die Sichtbarkeit und für das Wohl der Potsdamer Jüdinnen und Juden gelungen«. Die SPD-Politikerin erinnerte an die Gründung von Chabad Lubawitsch Brandenburg, an die Eröffnung der ersten jüdischen Kita im Stadtteil Drewitz und die Grundsteinlegung für die erste Synagoge in Potsdam seit 1938.

»Auch jetzt, wenn er nicht bei uns ist, bin ich sicher, dass er von oben auf uns schaut und sich freut, dass wir mit der Torarolle feiern und tanzen.«

Mendi Presman

Schüle erzählte, dass Rabbiner Presman sie mit seiner Fröhlichkeit und mit seiner Herzlichkeit, vor allem aber mit seiner Güte, tief berührt habe. »Und seine weisen Worte zu so vielen Anlässen, die hallen noch heute nach.« Auch Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke erinnerte daran, dass Presman mit seiner Familie nach Potsdam gekommen sei, »um das jüdische Leben wiederaufzubauen und den Menschen in Potsdam und Brandenburg zu dienen.«

Brücken Der Rabbiner habe sich Tag für Tag und mit seiner ganzen Person den Menschen in seiner Gemeinde gewidmet. Er habe sich dafür eingesetzt, die jüdischen Gemeinden in Potsdam zusammenzuführen. »Er war für die Gemeinde da und für die Menschen in der Stadt und im Land. Er hat Brücken gebaut und Türen geöffnet für Begegnungen und Austausch mit jüdischem Leben, jüdischer Kultur in Potsdam und Brandenburg«, so Liedtke. 

Man sei zusammengekommen, »um Respekt, Erinnerung und gleichzeitig eine Widmung für die Zukunft zu zeigen«, hatte der Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal eingangs gesagt und dabei bereits auf die Torarolle hingewiesen. Diese wurde von der Familie Roy und Miriam Frydling gespendet. Rabbiner Elad Cohen hatte die Sefer Tora im israelischen Kfar Saba gefertigt und am Sonntagnachmittag schrieb er mit Tinte und Federkiel in Potsdam die letzten der 304.805 Buchstaben.

Danach wurde die Torarolle - im samtenen Mantel und mit silberner Krone – unter einem Baldachin im Festsaal des Alten Rathauses und sogar draußen vor der Tür auf dem Alten Markt begleitet von Musik und Tanz herumgetragen. Ganz so hätte es sich sein Vater gewünscht, meinte Sohn Mendi Presman: »Auch jetzt, wenn er nicht bei uns ist, bin ich sicher, dass er von oben auf uns schaut und sich freut, dass wir mit der Torarolle feiern und tanzen.« ddk

Chabad-Konferenz für Jugendliche

»Wir schämen uns nicht«: 500 junge Juden am Brandenburger Tor

Stolz zeigen sich die Teilnehmer des Europäischen Jüdischen Jugendkongresses im Herzen Berlins

von Imanuel Marcus  13.12.2024

Berlin

Chanukka-Basar in der Synagoge Pestalozzistraße: Kuchen, koscherer Glühwein und ein Bühnenprogramm

Am Sonntag findet der Basar im Innenhof der Synagoge statt. Es gibt ein vielfältiges Bühnenprogramm. Auch die »The Swinging Hermlins« werden auftreten

von Christine Schmitt  13.12.2024

Hamburg

»Our Turn«: Zentralrat und ZWST veranstalten Jugendkongress 2025

Den Teilnehmern sollen »Methoden, Chancen und Vorbilder« gezeigt werden, mit denen sie sich selbst verwirklichen können sollen

von Imanuel Marcus  11.12.2024

Magdeburg

Sachsen-Anhalt setzt Förderung jüdischer Einrichtungen fort

Die Projektauswahl wird vom Beirat für jüdisches Leben begleitet

 11.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  11.12.2024

Stuttgart

Opfer eines Schauprozesses

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand wurde nun ein Platz eingeweiht, der Joseph Süß Oppenheimer gewidmet ist

von Brigitte Jähnigen  10.12.2024

Esslingen

Antike Graffiti

Der Künstler Tuvia ben Avraham beschreibt das Judentum anhand uralter Buchstaben – und jeder darf mitmachen

von Valentin Schmid  09.12.2024

Berlin

Campus mit Kita und Café

Noch bis zum 10. Dezember können Architekten ihre Entwürfe für den Neubau an der Synagoge Fraenkelufer einreichen

von Christine Schmitt  09.12.2024

München

Mit Erfahrung zum Erfolg

Die Spieler des Schachklubs der IKG gehören zu den stärksten in Bayern – allen voran Leonid Volshanik

von Vivian Rosen  09.12.2024