Seit gut einem Jahr ist die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Vor Kurzem kam sie zu einem Meinungsaustausch mit Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), ins Gemeindezentrum am Jakobsplatz.
Mit der Israelitischen Kultusgemeinde und deren Präsidentin hätte sich Annette Widmann-Maunz kaum bessere Protagonisten aussuchen können, um erfolgreiche Integration aus erster Hand vermittelt zu bekommen.
Integration ist in der IKG seit vielen Jahren fester Bestandteil der täglichen Arbeit.
Die sichtbare Präsenz der jüdischen Gemeinde durch Synagoge und Gemeindezentrum am Jakobsplatz bildete dabei den äußeren, durchaus passenden Rahmen. Integration ist hier seit vielen Jahren fester Bestandteil der täglichen Arbeit. Tausende Menschen mit jüdischem Hintergrund kamen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach München – und in die IKG.
neuankömmlinge »Es war eine Herausforderung, vor der wir von einem Tag auf den anderen standen«, erinnert sich IKG-Präsidentin Knobloch an die Ereignisse vor drei Jahrzehnten – mit jedem Tag wurde die Welle der Neuankömmlinge größer. Viele von ihnen sind heute integrierter Bestandteil der jüdischen Gemeinde. Wie sehr, das ist auch daran zu erkennen, dass Ariel Kligman einer der beiden Vizepräsidenten der IKG ist. Er stammt aus der UdSSR.
Charlotte Knobloch wertete den Besuch der Beauftragten auch als »eine wichtige Anerkennung« der Integrationsarbeit, die von der IKG und vielen anderen jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland geleistet worden sei. In dem rund einstündigen Gespräch seien mehrere Themen zur Sprache gekommen, die der jüdischen Gemeinde am Herzen lägen. Nach dem Treffen äußerte sich Knobloch optimistisch. »Ich hoffe«, sagte sie, »dass wir den eingeschlagenen guten Weg im Verbund und mit Unterstützung der Bundesregierung auch in Zukunft weiter beschreiten können.«
Im Anschluss an das informelle Treffen folgte ein Besuch der Ohel-Jakob-Synagoge, bei dem Ellen Presser, Leiterin der IKG-Kulturabteilung, die wichtigsten Eckdaten vermittelte. Der Weg in die Synagoge wurde durch den unterirdischen »Gang der Erinnerung« zurückgelegt. Dort sind auf Glasplatten die Namen von rund 4500 Juden eingraviert, die Opfer des Nazi-Terrors wurden.