Die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, Sara-Ruth Schumann, ist am Dienstag mit dem Großen Stadtsiegel Oldenburgs ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Gerd Schwandner ehrte die 75-Jährige für ihre Verdienste um die Stadt und das jüdische Leben. Sie habe sich vor allem für den Dialog zwischen Juden und Nichtjuden eingesetzt. Ihr Handeln sei für viele vorbildlich gewesen.
Schumann führte die jüdische Gemeinde, die sie selbst wieder mit aufgebaut hatte, bis Dezember 2012 mehr als 20 Jahre lang. »Mit der Verpflichtung der ersten Rabbinerin in Deutschland, Bea Wyler, hat sie wichtige Impulse für das jüdische Leben in Deutschland gesetzt«, sagte der Oberbürgermeister. Schumann habe jüdisches Leben bekannt gemacht und mit ihrem Einsatz weit über die Stadt Oldenburg hinaus gewirkt.
Koordinierungsrat Die ehemalige Gemeindevorsitzende war in ihrer aktiven Zeit stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, sie gehörte dem Vorstand des Koordinierungsrates der Christlich-Jüdischen Gesellschaften sowie dem Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks Hamburg an.
Im Sommer 2012 erkrankte sie schwer an einem Autoimmun-Leiden, das sie schließlich zum Rücktritt zwang. »Mit dem Großen Stadtsiegel wollen wir unseren Dank für all das, was Sie für uns getan haben, zurückgeben«, sagte Schwandner.
Zu der kleinen Feier im historischen Sitzungssaal des Rathauses waren neben ihrer Familie der Landesverbandsvorsitzende Michael Fürst, Landesrabbiner Jonah Sievers und Ortsrabbinerin Alina Treiger sowie Schumanns Nachfolger im Amt des Gemeindevorsitzenden, Jehuda Wältermann, gekommen, dazu engste Freunde und Weggefährten.