Vor 30 Jahren, am 10. Februar 1987, starb Hans Rosenthal im Alter von 61 Jahren in Berlin. 1977 ermittelte ihn eine Umfrage als beliebtesten deutschen Showmaster.
Hans Rosenthal kam 1925 als Sohn eines jüdischen Bankbeamten in Berlin zur Welt. Er verlor früh seine Eltern, kam ins Heim. Sein Bruder starb in einem KZ, er selbst überlebte den Krieg und die Schoa wie durch ein Wunder – zwei Frauen hatten ihn in der früheren Berliner Laubenkolonie »Dreieinigkeit« im Bezirk Lichtenberg versteckt. Eine von ihnen, Ida Jauch, hatte 18 Monate lang mit ihm ihre Lebensmittelrationen geteilt; 2015 wurde sie dafür von der Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechte unter den Völkern« geehrt.
In seiner Autobiografie Zwei Leben in Deutschland, schrieb Rosenthal: »Ich bin jüdisch, das weiß man.« Und: »Ich habe in der schlimmsten Zeit auch das gute Deutschland kennen gelernt.«
Luftsprung Nach der Schoa blieb Rosenthal in Deutschland und machte Karriere als Fernsehunterhalter. Bekannt wurde er vor allem durch die Moderation der ZDF-Sendung »Dalli, Dalli« und seine wiederkehrende Frage an das Publikum »Sie sind der Meinung, das war …?«, worauf das Publikum stets begeistert »Spitze!« rief, während Rosenthal einen Luftsprung vollführte, der zu seinem Markenzeichen wurde.
Rosenthal konzipierte und moderierte zahlreiche Unterhaltungssendungen und Rateshows für Radio und Fernsehen, darunter das »Klingende Sonntagsrätsel«, »Wer fragt, gewinnt«, »Allein gegen alle« oder »Spaß muss sein!«. Die TV-Show »Dalli Dalli« moderierte er von 1971 bis 1986 mehr als 150 Mal. 30 Jahre lang gehörte er dem Berliner Sender Radiosender Rias an.
Hans Rosenthal fand seine letzte Ruhestätte auf dem Jüdischen Friedhof am Scholzplatz. Der Platz vor dem früheren RIAS-Funkhaus, dem heutigen Deutschlandradio, ist nach ihm benannt, ebenso das Stadtbad Schöneberg. ja