Showmaster

Vor 30 Jahren starb Hans Rosenthal

Der beliebte Quizmaster während einer »Dalli, Dalli«-Sendung im Juni 1978 Foto: dpa

Vor 30 Jahren, am 10. Februar 1987, starb Hans Rosenthal im Alter von 61 Jahren in Berlin. 1977 ermittelte ihn eine Umfrage als beliebtesten deutschen Showmaster.

Hans Rosenthal kam 1925 als Sohn eines jüdischen Bankbeamten in Berlin zur Welt. Er verlor früh seine Eltern, kam ins Heim. Sein Bruder starb in einem KZ, er selbst überlebte den Krieg und die Schoa wie durch ein Wunder – zwei Frauen hatten ihn in der früheren Berliner Laubenkolonie »Dreieinigkeit« im Bezirk Lichtenberg versteckt. Eine von ihnen, Ida Jauch, hatte 18 Monate lang mit ihm ihre Lebensmittelrationen geteilt; 2015 wurde sie dafür von der Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechte unter den Völkern« geehrt.

In seiner Autobiografie Zwei Leben in Deutschland, schrieb Rosenthal: »Ich bin jüdisch, das weiß man.« Und: »Ich habe in der schlimmsten Zeit auch das gute Deutschland kennen gelernt.«

Luftsprung Nach der Schoa blieb Rosenthal in Deutschland und machte Karriere als Fernsehunterhalter. Bekannt wurde er vor allem durch die Moderation der ZDF-Sendung »Dalli, Dalli« und seine wiederkehrende Frage an das Publikum »Sie sind der Meinung, das war …?«, worauf das Publikum stets begeistert »Spitze!« rief, während Rosenthal einen Luftsprung vollführte, der zu seinem Markenzeichen wurde.

Rosenthal konzipierte und moderierte zahlreiche Unterhaltungssendungen und Rateshows für Radio und Fernsehen, darunter das »Klingende Sonntagsrätsel«, »Wer fragt, gewinnt«, »Allein gegen alle« oder »Spaß muss sein!«. Die TV-Show »Dalli Dalli« moderierte er von 1971 bis 1986 mehr als 150 Mal. 30 Jahre lang gehörte er dem Berliner Sender Radiosender Rias an.

Hans Rosenthal fand seine letzte Ruhestätte auf dem Jüdischen Friedhof am Scholzplatz. Der Platz vor dem früheren RIAS-Funkhaus, dem heutigen Deutschlandradio, ist nach ihm benannt, ebenso das Stadtbad Schöneberg. ja

Hamburg

»Our Turn«: Zentralrat und ZWST veranstalten Jugendkongress 2025

Den Teilnehmern sollen »Methoden, Chancen und Vorbilder« gezeigt werden, mit denen sie sich selbst verwirklichen können sollen

von Imanuel Marcus  11.12.2024

Magdeburg

Sachsen-Anhalt setzt Förderung jüdischer Einrichtungen fort

Die Projektauswahl wird vom Beirat für jüdisches Leben begleitet

 11.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  11.12.2024

Stuttgart

Opfer eines Schauprozesses

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand wurde nun ein Platz eingeweiht, der Joseph Süß Oppenheimer gewidmet ist

von Brigitte Jähnigen  10.12.2024

Esslingen

Antike Graffiti

Der Künstler Tuvia ben Avraham beschreibt das Judentum anhand uralter Buchstaben – und jeder darf mitmachen

von Valentin Schmid  09.12.2024

Berlin

Campus mit Kita und Café

Noch bis zum 10. Dezember können Architekten ihre Entwürfe für den Neubau an der Synagoge Fraenkelufer einreichen

von Christine Schmitt  09.12.2024

München

Mit Erfahrung zum Erfolg

Die Spieler des Schachklubs der IKG gehören zu den stärksten in Bayern – allen voran Leonid Volshanik

von Vivian Rosen  09.12.2024

Bundestag

Zentralrat der Juden schlägt Maßnahmen für Schutz jüdischen Lebens vor

Was der jüdische Dachverband von den Parteien mit Blick auf die Neuwahlen erwartet

 09.12.2024

Frankfurt

»Voll akzeptiert in der Gemeinde«

Rabbinerin Elisa Klapheck über das Jubiläum des Egalitären Minjans und das Konzept »Alle unter einem Dach«

von Ralf Balke  07.12.2024