Ski

Von Sydney nach Ruhpolding

Ein Team: Ethan Andrews Zucker und sein Trainer Felix Ortner Foto: Tamar Simon

Ski

Von Sydney nach Ruhpolding

Der 14-jährige Sportler Ethan Andrews Zucker vertritt als einziger Athlet Australien bei den Makkabi-Winterspielen

von Katrin Richter  04.01.2023 12:40 Uhr

Dunkle Skijacke, blaue Mütze – es ist kurz nach 17.30 Uhr, als Ethan Andrews Zucker am vergangenen Donnerstag vom Berg herunterkommt und endlich auf dem Weg in seine Unterkunft ist.
Gerade haben seine Mutter und er noch eine heiße Schokolade getrunken. Eine kleine Belohnung, denn der sportliche Tag des 14-Jährigen begann schon um 8.30 Uhr – auf dem Berg.

Trainer Das Training mit dem österreichischen Sportler Felix Ortner ist anspruchsvoll, schließlich will Ethan bei den Makkabi Deutschland WinterGames in keinen geringeren Disziplinen als Ski Alpin und Snowboard antreten. Und dazu zählen Slalom, Super-G, Parallel-Slalom und Slopestyle. Für den Teenager ist das eine tolle Herausforderung – zumal bei seinen ersten Makkabi Deutschland Winter­Games.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Einen Rekord hat er bereits gebrochen, ohne, dass die Winterspiele anfangen mussten: Er ist definitiv der Athlet mit der weitesten Anreise. Denn Ethan und seine Familie kommen aus Sydney und waren nach einem 35-stündigen Weg in der vergangenen Woche in München gelandet.
Dass Australien auch eine Wintersportnation ist, überrascht vielleicht. Und dass Familie Andrews Zucker »ein wenig verrückt ist, was den Wintersport angeht«, das gibt Gina Andrews Zucker gern zu. Fast jedes Wochenende fahren sie rund 600 Kilometer weit zum Perisher Ski Resort und die 600 Kilometer wieder zurück. Ethan besucht im Winter zudem die Scots College Snowsports Academy des Ski-Resorts. Und auch dort, sagt er im Gespräch, fange der Tag früh an. In Sydney spielt Ethan Basketball.

Kreis Von der Möglichkeit, bei den Makkabi Deutschland WinterGames mitzumachen, erfuhr Ethans Mutter über einen Makkabi-Newsletter. Dass dies eine einmalige Gelegenheit ist, an diesen historischen Spielen teilzunehmen, war allen in der Familie sofort klar. »Es ist natürlich sehr symbolisch. Ein Kreis schließt sich irgendwie«, sagt Gina Andrews Zucker.
Für Ethan hätten die WinterGames nicht besser beginnen können. Auf WhatsApp schreibt er am späten Dienstagnachmittag, wie sehr ihm die Eröffnungszeremonie gefallen habe.

»Es war eine verblüffende Veranstaltung in Ruhpolding – mit viel Spaß und Aufregung vor den Wettkämpfen.« Auch Gina wird diesen Abend in bester Erinnerung behalten: »Mit so vielen anderen Jüdinnen und Juden zusammen zu sein, die genauso begeistert vom Wintersport sind, wie wir«, das sei für sie »ganz besonders und unvergesslich«. Die Bühnenshow und das Programm, von Lichtmalerei über Songs bis zu einer Fackelshow, haben den Teenager beeindruckt. »Außerdem war es großartig, die verschiedenen Länder einlaufen zu sehen.«

Bei »Welcome Australia and welcome Ethan Andrews Zucker« trat er auf die Bühne – als einziger Repräsentant seines Landes und somit auch als Fahnenträger. Kurzes Verbeugen, den Moment genießen, dann ging es weiter. Zum allerersten Mal, betonte Ilanit Spinner, die Journalistin und Moderatorin des Abends, nimmt Australien damit an Makkabi-Winterspielen teil. Noch ein Rekord also.

Jetzt soll es allerdings erst einmal um gute Zeiten auf der Piste gehen. Und vielleicht gibt es ja am Ende des Wettkampfes viel mehr als die heiße Schokolade – nämlich eine Medaille.

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025