Weiden

Von Polen in die Oberpfalz

Nach einer fast abenteuerlichen Odyssee hat die Jüdische Gemeinde Weiden eine Torarolle erhalten. Die ursprünglich aus Polen stammende Schriftrolle ist eine Dauerleihgabe der Masorti-Gemeinde »Torat El« in Oakhurst, New Jersey. Am 16. Juni konnte sie nach Umwegen über Nizza und Brüssel in die Oberpfalz gebracht und dort feierlich empfangen werden.

Gemeinderabbiner Daniel Katz, Gemeindevorsitzender Leonid Shaulov, Gabbai Renate Konrad und Gastrabbiner Michael Leipziger aus São Paulo sowie zahlreiche Gemeindemitglieder feierten die 100 Jahre alte Tora in einer Zeremonie vor dem Mincha-Gebet, sangen und tanzten in der 120 Jahre alten Synagoge. Rabbiner und Gabbai lasen aus der Rolle. Die Traditionskette aus der Mischna Awot zitierend, ließ Rabbiner Katz die Rolle von einem Mitglied zum nächsten reichen, bis sie ihren neuen Platz im Aron HaKodesh erreichte.

Masorti Torat El hatte die Rolle Masorti-Europa gestiftet, deren Vorsitzende Joanna Kuber sie dann vor einigen Wochen mit dem Flugzeug von Amerika nach Nizza brachte. Von ihrem südfranzösischen Zuhause brachte sie sie schließlich zum Masorti-Kongress mit nach Brüssel. Die Berliner Rabbinerin Gesa Ederberg, die von 2002 bis 2006 in Weiden amtierte, war jedoch verhindert, und so übernahmen Rabbiner Paul Strasko und Tania Smolianitski aus Duisburg den Weitertransport.

An die Leihgabe ist die Bedingung geknüpft, dass die Gemeinde mindestens zehn Jahre den Masorti-Ritus aufrechterhalten muss. Zu Ehren der Stiftergemeinde soll die neue Weidener Tora »Torat El« heißen. »Wir sind alle der New-Jersey-Gemeinde ›Torat El‹ und Masorti Europa sehr dankbar«, sagte Rabbiner Katz. »Es war eine große Freude, diese Simcha zusammen mit so vielen Gemeindemitgliedern und besonders mit meinem Kollegen und Vorgänger Rabbiner Michael Leipziger feiern zu können.«

Neben der oberpfälzischen Gemeinde pflegt auch noch die Beterschaft in der Oranienburger Straße in Berlin den Masorti-Ritus. Die Gemeinde Oldenburg hatte mit Bea Wyler von 1995 bis 2004 eine Masorti-Rabbinerin angestellt. ja

Chabad Berlin

Ein offenes Haus

Pears Jüdischer Campus: Seit einem Jahr ist die Bildungsstätte von Chabad in Betrieb – ein Besuch

von Pascal Beck  04.11.2024

München

Trauer und Sorge um Israel

Buchvorstellung: Der »Jüdische Almanach« beschäftigt sich mit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 und dessen Folgen

von Nora Niemann  04.11.2024

Berlin

Eine Tora für Ohel Hachidusch

Dank Spenden konnte sich die Gemeinde eine neue Rolle leisten. Sie stammt aus den USA und wurde von der Soferet Esther Kontarsky restauriert

von Christine Schmitt  04.11.2024

Jewish Quiz

»Eine Riesen-Mischpacha«

Das Jugendzentrum Neschama aus München gewinnt den Wettbewerb in Frankfurt

von Eugen El  03.11.2024

Porträt der Woche

Vom Tramp zum Stammbeter

Georg Gabriel Potzies lernte Konditor, war Antiquitätenhändler und wurde religiös

von Frank Toebs  03.11.2024

Deutschland

Blick in die Zukunft

Laut der Shell-Studie sind Jugendliche beunruhigt über die Lage in der Welt, schauen aber dennoch überwiegend optimistisch auf die nächsten Jahre. Gilt das auch für Jüdinnen und Juden?

von Christine Schmitt  03.11.2024

Berlin

»Etwas Himmlisches«

Am Donnerstagabend wurden in Berlin kleine, glitzernde Tropfen der Hoffnung gefeiert. So war die Verleihung des achten Shimon-Peres-Preises

von Sophie Albers Ben Chamo  01.11.2024

Düsseldorf

»Die Schuld war individuell. Verantwortung aber ist von Dauer«

IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch hat an der Heinrich-Heine-Universität ihre erste Gastvorlesung gehalten. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

 01.11.2024

Makkabi

Aus der Sukka zur Maccabiah

Im kommenden Jahr erwartet die Makkabäer der große Wettbewerb in Israel. Nun kamen die Athletinnen und Athleten zum Training zusammen

von Stefan Laurin  31.10.2024