Make a Difference

Von Kreuzberg nach Köln

Ben Salomo Foto: Stephan Pramme

Viele kennen ihn von »Rap am Mittwoch« aus Berlin-Kreuzberg. Am Samstagabend wird Jonathan Kalmanovich (37) alias Ben Salomo die Jewrovision in Köln moderieren. Der Berliner Rapper gibt sich im Vorfeld betont gelassen: »Es ist für mich kein großer Unterschied, ob ich Rap am Mittwoch oder die Jewrovision moderiere. Bühne ist Bühne«, meint er: »Ich muss gewisse Acts ansagen, sie anmoderieren und improvisieren.«

Natürlich, gibt Ben Salomo zu, ist er ein bisschen aufgeregt: »Ich habe die Halle in Köln noch nicht gesehen. Ich habe nur gehört, dass sie riesengroß ist, und die Bühne auch. Ich gehe davon aus, dass es so ziemlich eine der größten Sachen wird, die ich bis jetzt gemacht habe. Aber wenn ich ein konkretes Bild davon hätte, dann würde das meine Aufregung nur steigern. Ich lasse mich überraschen.«

Dass auch seine Stiefschwester Maya Saban – als Jurorin und mit ihrer Band »Jewdysee« als Special Act – in Köln dabei sein und auftreten wird, mildert Ben Salomos Lampenfieber aber ein bisschen: »Es ist wirklich wie eine Art Familientreffen«, sagt er. Als Rapper will er auch eine Einlage beim Auftritt von Jewdyssee zum Besten geben. Dass die gut ankommt, daran hat er keinen Zweifel: Bestimmt, glaubt Ben Salomo, sind viele der Teilnehmer und auch einige im Jewrovision-Publikum Rap-Fans.

altersgenossen Jüdische Jugendliche, davon ist der 37-Jährige überzeugt, ticken nicht viel anders als ihre nichtjüdischen Altersgenossen – »ich meine Jugendliche, die aus ›modernen‹ Haushalten kommen, in denen Liberalität und all diese Dinge eine größere Rolle spielen als beispielsweise der religiöse Hintergrund«, sagt er. Die jüdische Jugend interessiere sich genauso für The Voice of Germany wie der Rest der Jugendlichen in Deutschland, für verschiedene Musikrichtungen oder für Serien: »Die wollen einfach Spaß haben, eine gute Zeit haben, die entdecken jetzt die Welt für sich.«

Natürlich stärke die Jewrovison auch die jüdische Identität, meint der Rapper: »Aber vor allem geht es darum, sich kennenzulernen. Wir leben in Deutschland relativ verstreut, wir sind keine so große Gruppe, und dieses Einander-Kennenlernen aus anderen Städten ist eine schöne Sache.« Den meisten Teilnehmern, so schätzt es Ben Salomo ein, ist es sehr wichtig, ihr Talent zum Ausdruck zu bringen: »Viele von den Jugendlichen oder Kids gehen ja auch später zu anderen größeren Casting-Shows – ob es jetzt DSDS ist, oder ob sie sich als Seriendarsteller bewerben.«

Für die Zukunft wünscht sich Ben Salomo, »dass auch Muslime und Christen solche Gesangswettbewerbe veranstalten – dann könnte man ja noch ein gemeinsames Großevent machen und zusammen zukunftsweisende Songs kreieren. Das wäre doch toll!«

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  21.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025