Richard Avedon (1923–2004) gehört mit seinen Porträtfotos der Berühmten und Bedeutenden zu den wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang prägte er mit seinen Arbeiten den Stil der legendären Magazine Harper’s Bazaar, Vogue, The New Yorker und Egoïste.
Bis heute wissen jedoch nur die wenigsten, dass der gebürtige New Yorker das Kind russisch-jüdischer Einwanderer war und seine erste Kamera auf die Kleider im elterlichen Laden richtete. Neben der Modefotografie widmete Avedon sich auch dem Porträtfoto – und er bekam alle Prominenten vor seine Kamera, die er wollte: Allen Ginsberg und Andy Warhol, Bob Dylan und Marilyn Monroe, Samuel Beckett und Robert Oppenheimer.
Politisch Doch sein Spektrum war um vieles größer. Im Jahr 1963 schuf Avedon etwa seine bekannte Bilderserie einer psychiatrischen Klinik in Louisiana. Zwischen 1969 und 1971 entstanden vier große fotografische Wandbilder als Spiegelbild der dramatischen politischen und sozialen Veränderungen in den Vereinigten Staaten.
Ein weiteres Beispiel ist Avedons Dokumentation von Napalmopfern in Vietnam. Zwischen 1979 und 1984 reiste er zudem quer durch die USA und dokumentierte mit seinen Fotos von Berg- und Fabrikarbeiten sowie von Bauern und Obdachlosen die Anfänge des wirtschaftlichen Niedergangs, der bis heute in dem Land anhält.
In München sind nun unter dem Titel »Richard Avedon. Wandbilder und Porträts« bis zum 9. November Arbeiten aus der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst sowie der Richard Avedon Foundation zu sehen. Das Museum Brandhorst ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet. Der Katalog zur Ausstellung ist im Münchner Hirmer Verlag erschienen.
www.museum-brandhorst.de