Plötzlich und unerwartet ist Heinrich Olmer im Alter von 63 Jahren am Mittwoch dieser Woche gestorben. Er war Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, zudem Vizepräsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland.
Die Bamberger Rabbinerin Antje Yael Deusel würdigt Heinrich Olmer als »charismatischen und visionären Leiter seiner Gemeinde«. Er habe Bamberg »eine Synagoge und einen Rabbiner zurückgegeben« und für die rund 900 Gemeindemitglieder eine »funktionierende Infrastruktur geschaffen«. Als Vertreter des konservativ-traditionellen Judentums sei es ihm ein Anliegen gewesen, den Pluralismus in Deutschland zu unterstützen.
Stadt Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Werner Hipelius nannten den Verstorbenen einen »hervorragenden Lenker der Bamberger Israelitischen Kultusgemeinde«. Er habe sie zu einer »wichtigen religiösen Gemeinschaft gestaltet« und eine große Integrationsleistung erbracht, als viele neue Mitglieder vornehmlich aus den osteuropäischen Ländern nach Bamberg kamen. Unvergessen bleibe der Einsatz von Olmer für das »Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus«, das ein wichtiges Instrument im Kampf gegen rechtsradikale Umtriebe geworden sei.
Heinrich Olmer wird am Mittwoch, 5. September, auf dem Jüdischen Friedhof in Bamberg beigesetzt.