Vielleicht selten klang »Cheri, Cheri Lady« von Modern Talking so wie im Vorstellungsvideo vom Jugendzentrum des Landesverbandes Nordrhein. Denn die Jugendlichen vom JuZe JewEsch nahmen Vashti und Achashverosh und besangen die Love Story der beiden. Und auch das JuZe Kadima aus Düsseldorf nahm sich mit dem Fugees Song »Ready or Not« einen Hit, zwar nicht aus den 80ern, aber den 90ern, und stellte sich damit dem Publikum vor.
Das allerdings saß dieses Mal nicht in einer Halle, sondern vor dem Bildschirm. Denn die Video-Show der Jewrovision 2020 wurde am Sonntagnachmittag auf dem YouTube-Kanal der Jewrovision gestreamt.
Geschenke »Wir wollten nicht länger warten. Die Videos müssen raus. Ihr habt euch so viel Mühe gegeben mit den Videos«, sagte Marat Schlafstein im Gespräch mit Moderator Benny Solovei. Schlafstein blickte kurz auf das vergangene Jahr zurück: Alles war für die Jewrovision vorbereitet. »Wir hatten angefangen, die Tfilonim auf die Stühle auszulegen, die Tische wurden angefangen zu decken«, alle Goodies lagen bereit. »Und dann kam es wie es kam«. Die Zeit danach war geprägt von ganz viel Hoffnung, betonte Schlafstein.
Hoffnung hatten auch die Jugendlichen, und die kamen zwischen den Videos zu Wort. So erzählte Shirly, die 2020 ihre letzte Jewrovision als Teilnehmerin gehabt hätte, wie sie dieses Jahr erlebte. Und Dan beschrieb seinen Schock, den er hatte, als er von der Absage erfuhr und von der ganz allgemeinen Verunsicherung, die es in dem Pandemiejahr gab.
Be Yourself Susan Sideropoulos, die zur Show ebenfalls zugeschaltet war, sprach den Jugendlichen Mut zu, sprach über ihr Buch und gab den Kids einen Tipp - passend zum Motto der Jewro 2020 - »Be Yourself«. Authentizität sei besonders wichtig. »Eure Persönlichkeit ist wundervoll so wie sie ist.«
Und beim JuZe Amichai in Frankfurt am Main kann diese Authentizität mit einer einzigen Vokal übersetzt werden: Digga! Wie sich die »Amichabos« in ihrem natürlichen Habitat bewegen, das zeigten die Jugendlichen in ihrem Erklär.. äh.. Vorstellungsvideo. Sehr gelungen.
»Primär fahren wir auf die Jewrovision, um alle unsere Freunde wiederzusehen«, sagten Tali und Noa vom JuZe Elef Drachim, die es, bis der Brief vom Zentralrat mit der offiziellen Absage kam, nicht glauben wollten, dass die Jewro abgesagt werden musste.
Berlin Für Joelle vom JuZe Olam hätte die Jewro sogar eine doppelte Bedeutung gehabt: Jewro und Berlin! Und ihre Freundin Jackie wäre zum ersten Mal dabei gewesen. Beide müssen sich noch ein bisschen gedulden, bis die Antwort auf die Frage kommt, die alle Jugendlichen interessiert:
Könnte denn die Jewro 2022 stattfinden? Marat Schlafstein ist hoffnungsvoll und sagt: »Wir werden eine bombastische Jewrovision 2022 haben.« Dann in Berlin, denn, wie es im Video vom JuZe Olam heißt: »Du bist so wunderbar Berlin!« kat
Lesen Sie mehr in der kommenden Printausgabe.