Bochum

»Verstörender Sommer«

Avi Primor, Volker Beck, Armin Laschet (v.l.) Foto: Andreas Keuchel

Antisemitismus und die deutsch-israelischen Beziehungen beherrschten in diesem Jahr das NRW-Israel-Forum in Bochum. Vor mehr als 300 Besuchern diskutierten Politiker, Historiker, Zeitzeugen sowie Vertreter der Bundeswehr und der katholischen Kirche in der Jüdischen Gemeinde über das Top-Thema des Sommers.

In seiner Einführungsrede forderte der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein entschiedeneres Eintreten der muslimischen Gemeinschaft gegen Judenhass. »Was wir in diesem Sommer im Zuge des Gaza-Konflikts in Deutschland erlebt haben, war verstörend und besorgniserregend«, sagte Rüttgers. »Ich frage mich, ob die Islamverbände wirklich deutlich genug Position in Sachen Judenhass bezogen haben.«

Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, kritisierte in ihrer Rede, dass viele Demonstranten bei israelfeindlichen Kundgebungen antisemitische Parolen wie »Juden ins Gas!« riefen, ohne dass diese rechtlich geahndet worden waren. »Das kann und darf nicht sein«, betonte Lüders.

mehrheitsgesellschaft Doch auch in der Mehrheitsgesellschaft gebe es verstärkt antisemitische Vorurteile. Während des Krieges in Gaza etwa sei ihr aufgefallen, dass das Bild von Juden in Deutschland stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Vor diesem Hintergrund verlangte die Politikerin ein stärkeres Eintreten der Gesellschaft gegen jede Form von antisemitischen Äußerungen.

Den Hauptvortrag des Forums hielt der Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr, Erhard Bühler. Der 58-Jährige betonte in seiner Rede, dass die Beziehungen zwischen der Bundeswehr und den israelischen Streitkräften aufgrund der deutschen Geschichte unvergleichlich sind. »Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit mit guten Gründen immer wieder klargemacht, dass die Sicherheit Israels Staatsräson ist«, unterstrich Bühler. »Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern.«

Das NRW-Israel-Forum ist ein Projekt der Bochumer Initiative »Herausforderung Zukunft«, das unter Schirmherrschaft von Israels früherem Staatspräsidenten Schimon Peres steht. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen wird das NRW-Israel-Forum im nächsten Jahr erstmals in Jerusalem und Bochum stattfinden. ja

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Zeitz

Reinhard Schramm warnt vor Zweckentfremdung von Spendengeldern

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wirbt im Spendenstreit für Simon-Rau-Zentrum

 28.10.2024

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024