Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube wird am Freitag mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Verliehen wird ihm die Ehrung durch den bayerischen Kultusminister Michael Piazolo.
Schon vor der Zeremonie wurde Grube gratuliert. »Wir freuen uns sehr für und mit unserem langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden«, sagte Karl Freller , der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. »Diese höchst verdiente Ehrung ist ein starkes Symbol für sein Wirken und seinen seit Jahrzehnten unermüdlichen Einsatz für eine verantwortliche Erinnerung, für Austausch und Frieden.«
Erinnerungs- und Gedenkkultur »Wir hoffen, ihn noch etliche Jahre an unserer Seite zu wissen«, so Freller. Grubes Engagement im Bereich der Erinnerungs- und Gedenkkultur sei heute wichtiger denn je.
Geboren wurde Ernst Grube 1932 in München. Da seine Mutter Jüdin war, steckten ihn die Nazis zusammen mit seinen Geschwistern in ein jüdisches Kinderheim. Er musste den »Judenstern« tragen. Später wurden die Kinder mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
Nach dem Krieg wurde er als Kommunist mit dem »Radikalenerlass« belegt, zeitweise inhaftiert und vorübergehend als Berufsschullehrer entlassen. Heute ist er Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Mitglied des Kuratoriums der Evangelischen Versöhnungskirche und Teil des politischen Beirats des NS-Dokumentationszentrums. Auch ist Grube Träger des Georg-Elser-Preises und Ehrenbürger Münchens.
Vor zwei Wochen kommentierte Grube in der Jüdischen Allgemeinen die Aiwanger-Affäre um ein antisemitisches Flugblatt und eine halbherzige Entschuldigung. ja