Auszeichnung

Verdienste um das Judentum

Angela Merkel erhält von Rabbiner Walter Jacob die Auszeichnung Foto: Tobias Barniske

Für ihre Verdienste um das Judentum ist Bundeskanzlerin Angela Merkel am vergangenen Mittwoch in Berlin mit dem Abraham-Geiger-Preis ausgezeichnet worden. »In Zeiten des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und Europa ist Angela Merkels unverbrüchliche Solidarität Rückgrat des Vertrauens für die jüdische Gemeinschaft«, begründete die Jury ihre Entscheidung. »Sie steht mit ihrem politischen Wirken über viele Jahre dafür ein, dass demokratische Grundwerte in unserer Gesellschaft und europaweit Schutz erfahren.«

Sorgen Die Bundeskanzlerin bedankte sich für die Auszeichnung. Sie nehme die Sorgen der jüdischen Gemeinde in Deutschland sehr ernst, sagte sie. Dies gelte auch in der aktuellen Flüchtlingssituation, da viele Menschen aus Ländern kämen, in denen Antisemitismus zum Alltag gehöre. »Jeder Schutzsuchende, der nach Deutschland kommt, muss das Grundgesetz respektieren«, betonte Merkel. Dazu gehöre eine klare Absage an religiöse Diskriminierung sowie eine deutliche Zurückweisung jeglichen Antisemitismus. »Antisemitische Straftaten werden konsequent mit allen Rechtsmitteln verfolgt«, unterstrich Merkel.

Zur Preisverleihung waren zahlreiche Vertreter jüdischer Gemeinden Deutschlands und Europas gekommen, darunter der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Die Laudatio hielt der Religionssoziologe José Casanova von der amerikanischen Universität Georgetown. Die Bundeskanzlerin spendete den Betrag der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung dem jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) für dessen Programm »Dialogperspektiven«.

Pluralismus »Wir sehen in dieser großzügigen Unterstützung eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit«, dankte ELES-Geschäftsführer Johannes CS Frank der Bundeskanzlerin. Der Abraham-Geiger-Preis wurde im Jahr 2000 anlässlich der Eröffnung des Abraham Geiger Kollegs ins Leben gerufen. Mit ihm werden Menschen geehrt, die sich um den Pluralismus verdient gemacht haben. ppe

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025