Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat am Montagabend die Besonderheit der deutsch-israelischen Beziehungen gewürdigt. Bei der Eröffnung der Ausstellung Israelis & Deutsche in der Neuen Universität Würzburg sagte er: »Eine vergleichbare Geschichte zwischen zwei Staaten gibt es nicht auf der Welt.«
Heute scheine diese Geschichte jedoch leider immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und weltweit sei Israel stets die Rückversicherung, betonte Schuster. Niemals werde man dem jüdischen Staat neutral gegenüberstehen: »Die Existenz Israels ist für uns nicht eine Frage der Staatsräson, sondern der Lebensräson.«
konsens Das Eintreten für die Sicherheit Israels sei immer noch Konsens in der deutschen Politik, doch frage er sich besorgt, ob diese Zusicherung tatsächlich weiterhin mit Leben erfüllt werde. So erwarte er eine eindeutige Haltung der Bundesregierung zur Kennzeichnungspflicht israelischer Waren. Eine gesonderte Kennzeichnung habe nichts mit Verbraucherschutz zu tun, so Schuster. »Das ist ein Angriff auf die Legitimität des Staates Israel!«
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft erinnert mit der Wanderausstellung an das 50-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die Schau erzählt die persönliche und oft emotionale Geschichte von rund 160 Akteuren aus Politik, Kultur, Medien, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft, die durch ihr Engagement die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Verbindungen zwischen Deutschland und Israel auf- und ausbauten.
Das Jubiläumsjahr erscheine schon wieder weit weg, meinte der Zentralratspräsident bei der Eröffnung. Daher sei er sehr froh, dass diese Ausstellung wieder daran erinnere. ja
Die Ausstellung ist bis zum 16. Dezember im Lichthof der Neuen Universität, Sanderring 2, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
www.israelis-und-deutsche.de