Rund 30 Initiativen und NS-Gedenkstätten in Deutschland haben ein Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine gegründet. Etwa 42.000 Überlebende der Verfolgung und Lagerinhaftierung durch die Deutschen im Nationalsozialismus lebten in der Ukraine, teilten die Arolsen Archives am Freitag in Bad Arolsen mit. Wegen des Angriffs Russlands würden Lebensmittel, Medikamente und Kleidung knapp oder ständen gar nicht mehr zur Verfügung.
Die in dem Hilfsnetzwerk zusammengeschlossenen Vereine, Stiftungen, Erinnerungsorte und Gedenkstätten, die sich mit NS-Verbrechen beschäftigen, haben nach Angaben der Arolsen Archives teilweise langjährige Kontakte zu Überlebenden und Kooperationspartnern vor Ort.
SPENDEN Sie wollten mithilfe von Spenden schnell und unbürokratisch den hochbetagten Opfern der NS-Ausbeutungs- und Vernichtungspolitik und ihren Familien helfen. Außerdem bräuchten die Partnerorganisationen in der Ukraine, Belarus und Russland Unterstützung für ihr Personal, die Sicherung ihrer Arbeitsergebnisse und Archivalien.
Zu dem Hilfsnetzwerk zählen neben den Arolsen Archives unter anderem auch die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, die Antisemitismus-Beratungsstelle OFEK e.V., die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).
Den Anstoß zur Gründung des Hilfsnetzwerks gab den Angaben zufolge der Berliner Verein »KONTAKTE-KOHTAKTbI«. Er verwaltet das Spendenkonto des Hilfsnetzwerks. In den Arolsen Archives sind Dokumente zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus zusammengetragen. epd/ja