Deutsch-Israelischer Weingipfel

Traubensaft als Botschafter

In Berlin gab es am Montag gleich drei gute Gründe, »L’Chaim« zu sagen. »Schließlich wurde vor genau 70 Jahren der Staat Israel gegründet. Zugleich feiern wir zehn Jahre Twin Wineries und darüber hinaus den 3. Deutsch-Israelischen Weingipfel«, sagte Renée Salzmann, die Initiatorin des Treffens, voller Stolz.

Denn offensichtlich ist ihr Konzept, das sich ganz an dem Vorbild des Erfolgsmodells der Städtepartnerschaften orientiert, aufgegangen: Winzer aus Deutschland und Israel arbeiten zusammen, um nicht nur voneinander zu lernen und gemeinsam die Qualität ihrer Weine zu steigern, sondern auch ganz nebenbei das Land und die Kultur des anderen kennenzulernen.

Rund 20 dieser Partnerschaften gibt es mittlerweile. Jedes Jahr kommen neue hinzu. Und das Interesse ist – so beweist es der volle Konferenzsaal – gewaltig.

Tel Aviv »Ein Grund dafür dürfte wohl die Tatsache sein, dass es mal nicht um die große Politik oder Hightech-Unternehmen geht, sondern um guten Geschmack und Genuss«, lautet dafür die Erklärung von Grisha Alroi-Arloser, Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Handelskammer in Tel Aviv.

Startschuss war 2008, als auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf erstmals israelische Winzer mit von der Partie waren. Damals schlossen das Weingut Heymann-Löwenstein aus Winningen an der Mosel und Margalit Winery aus Binyamina die erste deutsch-israelische Winzerpartnerschaft. Daraus wurde ein Selbstläufer.

Große Weingüter in Deutschland wie die Hessischen Staatsweingüter kooperieren seither mit israelischen Partnern, die quantitativ in der gleichen Liga spielen, kleine Familienbetriebe aus der Pfalz oder dem Rheingau fanden ihr Pendant auf dem Golan oder im Negev.

Ohne Zweifel: Das deutsch-israelische Netzwerk besteht aus Fachleuten, die ihr Handwerk verstehen und mit viel Herzblut bei der Sache sind. Doch eines unterscheidet sie von manch anderen ihrer Art, und das konnte man in Berlin deutlich spüren: der professionelle und zugleich sehr informelle Umgang miteinander. Darauf noch ein L’Chaim.

Ruhrgebiet

»Und weil er hofft und liebt«

Recklinghausen gedachte des Gemeindegründers Rolf Abrahamsohn an dessen 100. Geburtstag

von Stefan Laurin  16.03.2025

Ausstellung

Fragile Existenz

Das Jüdische Museum Berlin zeigt historische Fotos aus den Gemeinden der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit

von Eugen El  16.03.2025

Gedenken

Der vergessene Ingenieur

Die Stadt setzt Erinnerungszeichen für Arthur Schönberg, den Mitbegründer des Deutschen Museums, und drei Angehörige seiner Familie

von Luis Gruhler  16.03.2025

Frankfurt

Bildungsarbeit gegen Rassismus und Fake News

Antisemitismus im Keim ersticken - das versucht das Jüdische Museum mit einer Workshop-Reihe an Schulen

von Lukas Fortkord und Ina Welter  16.03.2025

Porträt der Woche

Die Zuhörerin

Mariya Dyskin ist Psychologin und möchte sich auf Kriegstraumata spezialisieren

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.03.2025

Berlin

Staatsanwaltschaft: Deutlich mehr antisemitische Straftaten

Im vergangenen Jahr wurden 756 Fälle registriert

 16.03.2025

Erfurt

Israelischer Botschafter besucht Thüringen

Botschafter Ron Prosor wird am Montag zu seinem Antrittsbesuch in Thüringen erwartet

 15.03.2025

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung

von Christine Schmitt  13.03.2025

Bundeswehr

»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«

Nils Ederberg wurde als Militärrabbiner für Norddeutschland in sein Amt eingeführt

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025