Die neue Tora für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen geht auf Reisen. Am 4. November kann der Sofer Reuven Yaacobov in der Synagoge im südthüringischen Berkach bei seiner Arbeit beobachtet werden, sagte die Projektleiterin der Arbeitsgemeinschaft »Tora ist Leben«, Alexandra Husemeyer, am Montag in Erfurt.
Sie koordiniert im Auftrag der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und des Bistums Erfurt die Abschrift einer hebräischen Bibel als Geschenk der Christen an die Juden des Landes.
auftritte Zu dem Termin in Berkach werden neben dem Landesvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Reinhard Schramm, auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet. Danach seien neun weitere öffentliche Auftritte Yaacobovs unter anderem in Erfurt, Nordhausen und Eisenach geplant.
Parallel dazu solle es ein Vortragsprogramm und Workshops mit etwa 700 Schülern der siebten bis zehnten Klasse geben, kündigte Husemeyer an. Dabei gehe es um die Vermittlung grundlegender Aspekte des jüdischen Glaubens und jüdischer Kultur. So würden die jungen Leute lernen, wie man das Wort »Schalom« für Frieden oder den eigenen Namen auf Hebräisch schreibt.
abschrift Wie weit der Sofer, der vor einem Jahr mit der Abschrift der exakt 304.805 Buchstaben begonnen hatte, bereits ist, konnte Landesrabbiner Alexander Nachama nicht genau sagen.
Er gehe davon aus, dass die Gemeinde am 30. September 2021, dem jüdischen Festtag zu ihren Ehren, die neue Tora in Gebrauch nehmen kann. Zuvor soll sie »voller Freude« durch die Erfurter Innenstadt getragen werden, blickte Nachama voraus. epd