Die Schriftstellerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller und der Theater- und Opernregisseur Barrie Kosky sind am Samstag mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums Berlin ausgezeichnet worden.
Der Preis wird seit 2002 an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, die Völkerverständigung, die Integration von Minderheiten und das Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben, wie das Museum mitteilte.
gegenwartskultur Opernregisseur Barrie Kosky (55) wurde als herausragende Künstlerpersönlichkeit gewürdigt. Er stehe mit seiner Arbeit wie als Person für deutsch-jüdische Gegenwartskultur und für deutsch-jüdisches Leben in Berlin. In seiner zehnjährigen Intendanz bei der Komischen Oper Berlin habe er jüdische Kultur wieder auf die Bühne gebracht. Herta Müller (69) setze sich in ihrer schriftstellerischen Arbeit intensiv damit auseinander, welche Gewalt Diktaturen ausüben, indem sie Freiheiten einschränken und die Würde von Menschen verletzen, hieß es zur Begründung.
Der »Preis für Verständigung und Toleranz« besteht aus einer Bronzeskulptur in Form eines Oloids, einer geometrischen Form von zwei sich senkrecht schneidenden Kreisen. Die Laudatio für Herta Müller hielt der Schriftsteller und Übersetzer Ernest Wichner halten, die für Barrie Kosky die Musikkritikerin Julia Spinola. Im vergangenen Jahr erhielten Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und der Architekt Daniel Libeskind die Auszeichnung. epd