Fast die Hälfte der verheirateten deutschen Juden haben einen nichtjüdischen Partner. Der Anteil der jüdisch-nichtjüdischen Ehen in Deutschland liegt damit leicht über dem europäischen Durchschnitt (42 Prozent), wie laut israelischen Medienberichten aus einer aktuellen Studie des »Institute for Jewish Policy Research« in London hervorgeht. In Israel liegt der Anteil der bei nur fünf Prozent.
Auswirkungen der Assimilation Die Studie »Ehen zwischen Juden und Nicht-Juden: Die globale Situation und ihre Bedeutung« untersucht deren Raten in verschiedenen Ländern sowie die Auswirkungen der Assimilation auf die Fähigkeit des jüdischen Volkes, sich selbst zu erhalten.
Nach der Untersuchung, die bereits vorhandene Daten erstmals in einer Veröffentlichung zusammenfasst, reichen die Raten in den verschiedenen europäischen Ländern von 14 Prozent in Belgien bis 76 Prozent in Polen. Insgesamt sind demnach jüdisch-nichtjüdische Ehen in Osteuropa am stärksten verbreitet.
Die niedrige Assimilationsrate in anderen Ländern wie Belgien oder den englischsprachigen Ländern mit Ausnahme der USA lasse sich durch den hohen Anteil religiöser Juden an der jüdischen Bevölkerung erklären, die selten einen nichtjüdischen Partner heirateten. So haben laut der Untersuchung nur etwa vier Prozent der ultraorthodoxen Juden in den USA und zwei Prozent der europäischen ultraorthodoxen Juden einen nichtjüdischen Ehepartner.
Steigende Rate in Amerika Insgesamt sei die Gesamtrate entsprechender Ehen in Europa heute nicht wesentlich höher als vor dem Holocaust. In den USA sei die Rate hingegen im letzten Jahrhundert von knapp über 30 Prozent auf heute 45 Prozent deutlich gestiegen.
Die Untersuchung ergab laut Berichten ferner, dass weniger die Assimilation als vielmehr die Geburtenrate ausschlaggebend für das Wachstum der jüdischen Bevölkerung ist. Hohe Geburtenraten ermöglichten es ihr, auch in Ländern mit hohen Assimilationsraten, zu wachsen. kna