München

Strategie, Akademie, Stadtarchiv

Im Herzen Münchens: die Ohel-Jakob-Synagoge Foto: dpa

Strategie

Mehr Anlaufstellen für die Opfer rechtsextremer Straf- und Gewalttaten fordert der Landtagsabgeordnete Cemal Bozoglu (Grüne), Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus. Mit mehreren Anträgen setzt sich seine Fraktion dafür ein, Betroffenen zielgerichtet zu helfen und Taten auf wissenschaftlicher Basis systematisch zu dokumentieren und zu analysieren. In den Anträgen an den Bayerischen Landtag ist von einem erheblichen Dunkelfeld im Bereich rechtsextremer und rassistischer Übergriffe die Rede. Ohne eine realistische Analyse und Bestandsaufnahme könne aber nicht in geeigneter Form reagiert werden, heißt es in der Begründung. In Antrag Nummer Drei fordern die bayerischen Landtags-Grünen eine unabhängige Recherche- und Monitoringstelle nach dem Vorbild der unabhängigen Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern, um rassistische und rechtsextreme Vorfälle, Straf- und Gewalttaten zu erfassen und zu dokumentieren. Im Freistaat wurden im vergangenen Jahr 2049 Vorfälle registriert, was einem Zuwachs von 15 Prozent entspricht. ikg

Akademie

Anlässlich des »Global Day of Jewish Learning« lädt am Sonntag, 8. November, 11 Uhr, die Europäische Janusz Korczak Akademie zu einer Online-Veranstaltung des Janusz Korczak Hauses München ein. Michael Kirchner, der mehrere Bücher über den polnisch-jüdischen Reformpädagogen publizierte, hält per »Zoom« den Vortrag »Janusz Korczak zur Würde des Kindes oder ›Das Recht des Kindes, das zu sein, was es ist‹« mit anschließender Diskussion. Anmeldung ist erforderlich unter anmeldung@ejka.org. ikg

Antisemitismus

Bildungsarbeit ist erlaubt. Daher kann sich die Münchner Volkhochschule darauf freuen, am Mittwoch, 11. November, 19 Uhr, den Journalisten und Buchautor Ronen Steinke im »Einstein 28« an der Einsteinstraße 28 zu begrüßen. Die Vorstellung seines Buches Terror gegen Juden. Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt wird von Shahrzad Osterer moderiert. Anmeldung sowohl für die Präsenz als auch für »Zoom« ist unbedingt erforderlich unter buchungsnachfrage@mvhs.de. ikg

Lesung

Die Lesung mit Niklas Frank am 17. November zu seinem jüngsten Buch Auf in die Diktatur! Die Auferstehung meines Nazi-Vaters in der deutschen Gesellschaft ist abgesagt. Doch die Literaturhandlung im Jüdischen Museum, St.-Jakobs-Platz 16, ist auch während des Lockdowns – eingeschränkt – sowohl telefonisch unter 089/2800 135 erreichbar als auch dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem können Bücher jederzeit im Online-Shop bestellt werden unter www.literaturhandlung.com. ikg

Stadtarchiv

Das Stadtarchiv München veröffentlicht die neue Online-Version des Biografischen Gedenkbuches der Münchner Juden 1933–1945. Es enthält Kurzbiografien und – soweit vorhanden – Fotos von rund 5000 während der NS-Zeit ermordeten, gestorbenen oder in den Suizid getriebenen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus München. Die grundlegend überarbeitete Version des Online-Gedenkbuchs stellt unter www.gedenkbuch.muenchen.de neben erweiterten Recherchemöglichkeiten ausführliche Informationen zu den Verfolgungsorten, zur Emigration und Deportation der Münchner Juden zur Verfügung. Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht in dem in Echtzeit stets aktualisierten Gedenkbuch »einen wichtigen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur in unserer Stadt«. ikg

München

»Das Gemeinsame betonen«

Die 38. Jüdischen Kulturtage zeigten ein vielfältiges Programm

von Luis Gruhler  15.01.2025

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025