Zu den gefragtesten Veranstaltungen im Jahresprogramm der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern zählen alljährlich die Jüdischen Filmtage. Elfmal fanden sie bereits statt, und an der Fortsetzung des cineastischen Highlights änderte auch die Pandemie nichts. Nur das virtuelle Format hat sich der Krise angepasst. Am Sonntag kommender Woche um 17 Uhr starten die Filmtage. Und auf der Internetplattform www.ikg-live.de kann jeder Filmliebhaber live dabei sein.
Als begeisterter Kinofan hat sich auch IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch bereits mehrfach gezeigt. Umso mehr freut sie sich, dass die Jüdischen Filmtage in diesem Jahr kein Opfer der widrigen Umstände geworden sind. Und ebenso wie in den vergangenen Jahren wird es ihr deshalb auch diesmal wieder ein besonderes Vergnügen bereiten, den offiziellen »Startschuss« zu geben.
einschränkungen »Wir alle mussten in dieser Zeit eine neue Flexibilität entdecken. In der Gemeinde haben wir deshalb aus der Not eine Tugend gemacht, um das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten«, erklärte Knobloch mit Blick auf die vielen Einschränkungen gerade im kulturellen Bereich.
Großes Lob aus dem Mund der Präsidentin erntete Ellen Presser, die Leiterin der IKG-Kulturabteilung und Organisatorin der Filmtage.
Großes Lob aus dem Mund der Präsidentin erntete Ellen Presser, die Leiterin der IKG-Kulturabteilung und Organisatorin der Filmtage. »Anstatt nur Notnägel einzuschlagen, hat sie für die Jüdischen Filmtage ein ganz neues Fundament geschaffen«, stellte Charlotte Knobloch fest. »Sie hat dafür gesorgt, dass selbst jetzt, in einer der schwierigsten Phasen der Pandemie und in einer Zeit größter Unsicherheit, Gewohntes erhalten bleibt. In einer Ära des Abnormen schafft sie Normalität.«
veranstaltungen Für einen gelungenen Auftakt der zwölften Filmtage sorgt am Sonntag, den 21. Februar, ein besonderer Mix an Veranstaltungen, der aus der Elf-Minuten-Kurzdokumentation Wir. Hier der Hochschule für Fernsehen und Film München, einem Gespräch über »Jüdisches Selbstverständnis in Deutschland«, moderiert von Oleg Grygorov und Alice Kolesnichenko, sowie dem Kurzspielfilm Masel Tov Cocktail besteht. In beiden Filmen geht es um das Thema Antisemitismus, geschildert jedoch aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln.
Charlotte Knobloch weist auf einen außergewöhnlichen Aspekt der Eröffnungsveranstaltung hin: »Mit den zwei kurzen Filmen gibt es einen stimmungsvollen und nachdenklichen Auftakt zu diesen besonderen Filmtagen. Beide erinnern aber auch daran, dass es Herausforderungen für jüdisches Leben gibt, die Corona überdauern werden.«