Rechtzeitig zu den European Maccabi Games (EMG) startet das Jüdische Museum eine Interview- und Porträtreihe mit Berliner Makkabi-Sportlern. »Uns ist es wichtig, immer auch aktuelle jüdische Ereignisse für unser Museum mit aufzunehmen«, begründet Theresia Ziehe, Kuratorin für Fotografie, das aktuelle Projekt.
»Während der EMG stellen wir täglich ein Interview mit einem Sportler in unseren Blog.« Dem Blog des Museums folgen wöchentlich rund 750 Nutzer. Nach Abschluss der EMG sollen die Porträts in die bestehende Sammlung aufgenommen werden, die das Leben der deutschen Juden in Bildern, Kunstwerken und Dokumenten zeigt.
Für das EMG-Projekt hat Tamar Lewinsky, Kuratorin für Zeitgeschichte, insgesamt zwölf Sportlern jeweils die gleichen Fragen gestellt. Warum treten sie bei den EMG an? Was bedeutet ihnen die ersten Makkabispiele in Berlin – und der Fakt, ausgerechnet im Olympiastadion um Medaillen zu kämpfen? Die Interviews erscheinen weitgehend ungekürzt im Originalton. Für die Aufnahmen trafen sich die Athleten mit dem Fotografen Stephan Pramme, der auch für die Jüdische Allgemeine arbeitet, im Vereinshaus von TuS Makkabi.
sportarten »Es war uns wichtig, die Porträts an diesem Ort zu machen«, sagt Ziehe. Die Fotos sind inszeniert – sie zeigen die Makkabi-Sportler mit dem für ihre Sportart charakteristischen Zubehör wie etwa Degen oder Hockeyschlägern. So sei eine kleine, aber feine Serie entstanden, meint Foto-Kuratorin Ziehe.
Der Jüngste der Porträtierten ist der 16-jährige Schachspieler Leonid Sawlin, der Älteste der 60-jährige Halbmarathonläufer Alon Padavicz. Zu den Interviewten gehören zudem der Läufer Daniel Hoffmann, die Hockeyspielerin Sarah Geldmann und Athleten der Sportarten Fußball, Tischtennis, Fechten und Futsal.
Den Auftaktbeitrag steuerte Archivleiter Aubrey Pomerance bei. Unter dem Titel »Unsere schönsten Muskeljuden« gibt der Judaist einen historischen Überblick zur Gründung der jüdischen Sportbewegung.