Toastbrot, Butterkekse, Paniermehl, Reis und Nudeln in jeglicher Form – Mitarbeiter des Zentralrats der Juden haben kurz vor Pessach ihr Chametz gesammelt und stellen es der Berliner Tafel zur Verfügung. »Sie freuen sich über diese ›Hartware‹, da sie vor allem viel Frischware bekommen, und Nudeln, Reis, Dosen sehr begehrt sind«, sagt Hannah Dannel vom Mitzvah Day, in dessen Rahmen diese Aktion zum Pessachfest in Berlin und in anderen Städten läuft.
»Wir zeigen, dass die Mizwa, andere zu unterstützen, nicht nur an einem Tag – nämlich dem Mitzvah Day – geübt wird, sondern eine Aufgabe für das ganze Jahr ist«, so der Geschäftsführer des Zentralrats, Daniel Botmann. Er und Mitarbeiter luden die Kisten in einen schwarzen Transporter, der auch noch in der Brunnenstraße und an den Synagogen Oranienburger Straße und Rykestraße Station machte.
Initiativen Gesammelt hatte auch die jüdische Studenteninitiative in Berlin, Studentim. Die Lauder Kahal Adass Jisroel hatte beim Chametz-Markt am Sonntag eine Sammelkiste aufgestellt. Die Synagogen Oranienburger Straße und Rykestraße hatten ebenfalls Werbematerial zum Sammeln geordert.
»Die Spenden kommen nun denen zugute, die es wirklich brauchen«, sagte Botmann. Schließlich sei es jüdische Tradition, vor Pessach Bedürftigen etwas abzugeben. Der Zentralrat hatte im Vorfeld auch die Gemeinden aufgerufen, zu spenden. Die Zentralwohlfahrtsstelle hatte sogar in den Jugendzentren einen Wettbewerb ausgerufen: »Wer das meiste sammelt, erhält eine Überraschung.«
Werbematerial Vorab hatte der Zentralrat Flyer, Plakate und Aufkleber zur Verfügung gestellt, um aus einer normalen Umzugskiste eine Sammelstation für Chametz basteln zu können. 35 Gemeinden bestellten im Vorfeld die Aufkleber. Die Jüdische Gemeinde Bielefeld sammelte für den Arbeitskreis Asyl. Die gespendeten Lebensmittel kämen dann Flüchtlingen zugute, erklärte Geschäftsführerin Irith Michelsohn.
Die Israelitische Kultusgemeinde Amberg sammelte nicht nur in der Gemeinde Chametz, sondern verband die Aktion am vergangenen Sonntag mit einem Benefizkonzert von Kantor Ezra Meyer. Der Erlös sollte laut Rabbiner Elias Dray der lokalen Tafel gespendet werden. Nur einige wenige Beispiele, über die sich Zentralratsgeschäftsführer Botmann freute. ja