Viele Jahre lang war Kurt Landauer, der ehemalige jüdische Präsident des FC Bayern München, in Vergessenheit geraten. Umso ehrenvoller kehrte er jetzt an seine alte Wirkungsstätte in der Säbener Straße zurück. In Bronze gegossen, schaut er jetzt den Spielern beim Training zu.
Gemeinsam enthüllt wurde die Statue, die der renommierte Münchner Künstler Karel Fron im Auftrag der Kurt-Landauer-Stiftung geschaffen hat, von Landauers 96-jährigem Neffen Uri Siegel und Uli Hoeneß, dem Präsidenten des FC Bayern München. Er bezeichnete Landauer in seiner Rede als »den vielleicht größten Präsidenten, den der FC Bayern München je hatte«. Ein größeres Lob kann es kaum geben.
symbolik Bei der Feier auf dem FC-Bayern-Vereinsgelände erläuterte der Erschaffer des 80.000 Euro teuren Denkmals dessen Symbolik. So sitzt Kurt Landauer auf einer Steinbank, sein rechter Arm ist abgestützt und ragt über einen Spalt, der die verlorene Zeit symbolisieren soll, in der der frühere jüdische Vereinspräsident nicht in München leben konnte. Landauer wurde von den Nazis verfolgt, kam nach Dachau und flüchtete später in die Schweiz.
Nach dem Krieg kehrte Kurt Landauer nach München zurück und wurde erneut Präsident des Sportvereins.
Nach dem Krieg kehrte Kurt Landauer nach München zurück und wurde erneut Präsident des Sportvereins. Wohl eine seiner größten Leistungen war es, die amerikanische Militärverwaltung von der Notwendigkeit eines Trainingsgeländes zu überzeugen. Die Säbener Straße ist seitdem Sitz des Vereins – und nunmehr auch Standort des Denkmals. Simon Müller von der Stiftung gefällt es. »Er hat sein Sakko ausgezogen, so, als ob er gleich mitkicken würde«, stellt er fest.
Kurt Landauer, an den auch das nach ihm benannte alljährliche Fußballturnier des TSV Maccabi München erinnert, stand viele Jahre an der Spitze des Vereins, von 1913 bis 1914, von 1919 bis 1933 und nach dem Krieg von 1947 bis 1951. Danach geriet er lange Zeit weitgehend in Vergessenheit. Seit 2013 ist er Ehrenpräsident des FC Bayern München. Postum wurde er dazu ernannt.