Ein Auftritt von israelischen Armeeangehörigen in Uniform ist in Deutschland immer noch etwas Besonderes, auch was das Thema Sicherheit angeht. »Sie können gern fotografieren. Aber posten Sie die Bilder bitte nicht live«, lautete die Bitte der Organisatoren an die rund 250 Zuschauer im Düsseldorfer Leo-Baeck-Saal.
Auf der Bühne stand am Mittwochabend vergangener Woche die international bekannte IDF-Band, eine Gruppe aus acht Soldatinnen und Soldaten der unterschiedlichen Waffengattungen: Heer, Luftwaffe und Marine – auch ein Fallschirmjäger ist dabei.
Leonard Cohen Ihnen gemeinsam ist die Liebe zu Rock und Pop, und hier speziell zu Stücken, die auch ein großes Publikum in ihren Bann ziehen können: zum Beispiel »Let it be« von den Beatles, »True Colors« von Cyndi Lauper oder »Hallelujah« von Leonard Cohen – jeweils zweisprachig Englisch und Hebräisch – und natürlich israelische Klassiker wie »Yerushalayim Shel Zahav« von Naomi Shemer. Die Sängerinnen und Sänger wurden stimmungsvoll unterstützt von Schlagzeug, Keyboard, Gitarre und Bass.
Anlass für das Konzert mit freiem Eintritt war ein guter Zweck: Spenden sammeln für das Tora-Projekt von Keren Hayesod.
Anlass für das Konzert mit freiem Eintritt war ein guter Zweck: Spenden sammeln für das Tora-Projekt von Keren Hayesod. Organisator Shai Friedman, Delegierter von Keren Hayesod Deutschland, war sichtlich erfreut über den großen Auftakt. Oded Horowitz, dem Vorstandsvorsitzenden der Gemeinde, ging es ähnlich: »Zwei Jahre lang mussten wir wegen Corona vieles entbehren. Jetzt können wir wieder loslegen, auch was die Unterstützung für Israel angeht.«
Buchstaben Zwischen den Songs wurde das Projekt vorgestellt. Es geht um eine Spendensammlung für zwei unterschiedliche Zwecke: zum einen die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und zum anderen eine neue Torarolle. Bei Letzterem können Spenderinnen und Spender die Patenschaft einzelner Buchstaben (für jeweils fünf Euro) oder ganzer Verse einer Torarolle erwerben, die gerade geschrieben wird. Die fertige Rolle soll am 9. November dem Bethaus des Amigour-Seniorenzentrums in Israel übergeben werden. In dem Zentrum leben auch Überlebende des Holocaust.
Für die Spendenaktion engagiert sich auch Malca Goldstein-Wolf. »Israel ist eine Lebensversicherung für uns. Und für alle Nichtjuden ein wunderbares Land«, schwärmte die Kölner Aktivistin. Sie zeigte Fotos eines Besuchs in einem Dorf und einem Armee-Stützpunkt an der Grenze zum Gazastreifen – in Sichtweite eines Wachtturms der Hamas. Goldstein-Wolf hörte Geschichten vom Leben mit Raketeneinschlägen und Verlusten: »Innerhalb von Sekunden kann eine friedvolle Zone zur Hölle werden.«
Die Bandmitglieder stellten sich in kurzen Statements vor und erzählten von ihrem Weg zu den Streitkräften. Der Stolz, auf diese Weise Israel und seine Werte zu verteidigen, war ihnen deutlich anzumerken.