Mit dem Waffenstillstand im Nahen Osten ist die Not in Israel nicht gelindert. Viele Juden in Deutschland wollen helfen. Die Hamburger riefen für Montag zu einer Flashmob-Demonstration, auf. Am Mittwoch vorvergangener Woche gingen rund 200 Juden in Frankfurt am Main auf die Straße, um ihre Solidarität für Israel zu zeigen. In München demonstrierten sie am Sonntag. Jüdische Organisationen verschiken Spendenaufrufe per Mail.
Unter ihnen auch der Bundesverband Jüdischer Studierender in Deutschland (BJSD). Die Mitarbeiter des Magen David Adom (Roter Davidstern) seien oftmals als erste an Ort und Stelle, um die Verletzten zu bergen und ihnen umfassende medizinische Hilfe und psychologische Betreuung zu bieten. Jeder gespendete Euro sei eine willkommene Stütze für die Menschen in Not. »Wir dürfen ihnen diese nicht versagen!«, appellieren die BJSD-Akteure.
Aufgaben Die weltweite zionistische Frauenorganisation WIZO ruft ebenfalls zur Unterstützung Israels auf. Deutschland-Präsidentin Diana Schnabel informiert in einem Schreiben darüber, wie die WIZO in diesen Tagen aktiv geworden ist und welche Aufgaben noch vor ihr liegen. So seien derzeit die Tagesstätten in Beer Sheva, Sderot, Netivot, Kiryat Gat, Kiryat Malachi, Aschdod, Aschkelon und Yavne geschlossen.
WIZO habe eine Hotline für Eltern eingerichtet, bei der sie sich Rat holen können, wie sie mit Ängsten und Traumata der Kinder und auch mit ihren eigenen umgehen können. »Dafür wurden zusätzliche Berater und Psychologen eingestellt«, schreibt Schnabel. Obdachlos Gewordenen bietet die WIZO vermehrt psychologische Hilfe und Betreuung für einzelne Hilfesuchende und ganze Familien an. »Dieses Angebot nehmen täglich mehr Bürger auch aus Jerusalem, Tel Aviv und Umgebung in Anspruch«, weiß die WIZO-Präsidentin.
Sie sei beeindruckt von dem Zusammenhalt der israelischen Bevölkerung. »Sonst nimmermüde beim Argumentieren und Diskutieren«, rücke sie in Notzeiten zusammen. »Jugendliche melden sich freiwillig bei den verschiedensten Hilfsorganisationen. Alle WIZO-Internate und -Schulen seien darauf eingestellt, Menschen aus der Grenzregion im Süden unterzubringen. »Wir haben sofort unser Theodor-Heuss-Zentrum in Herzliya freigegeben«, so Schnabel.