»Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Solange ich aber nur für mich selber bin, was bin ich? und: Wenn nicht jetzt, wann sonst?« Dieses Zitat des berühmten jüdischen Gelehrten Hillel des Älteren war eines von vielen, worüber am Sonntag junge Jüdinnen und Juden in einer Gesprächsrunde miteinander diskutierten. In der Online-Veranstaltung »Solidarität und Allianzen im Judentum« ging es darum, was jüdischen Aktivismus eigentlich ausmacht und was die Schriften des Judentums über politisches Engagement und über sozialen Zusammenhalt sagen.
Etwas Ordnung in die vielen Begriffe und Konzepte, um die es an diesem Abend ging, brachte Avital Grinberg, die heute in Brüssel lebt und Programm-Managerin der European Union of Jewish Students ist. In mehreren Themen-Runden sollten sich die Teilnehmenden einem spezifisch jüdischen Verständnis vom Einsatz für ein solidarischeres Miteinander und eine bessere Welt nähern.
»Was bedeuten Solidarität und Allianzen im Judentum? Inwiefern sind sie Teil jüdischer Werte?«
Einige Fragen, über die dabei gesprochen wurde, waren: »Was bedeuten Solidarität und Allianzen im Judentum? Inwiefern sind sie Teil jüdischer Werte? Was lehren uns Tora und Talmud über diese Begriffe und Konzepte? Und was ist Engagement aus einer jüdischen Perspektive für mich?« Nach etwa drei Stunden gemeinsamen Diskutierens und Reflektierens war man sich einig, dass man die angeschnittenen Themen unbedingt vertiefen wolle. Da trifft es sich gut, dass auf die Veranstaltung noch vier weitere folgen sollen.
»Vom Denken zum Handeln: Solidarität aus jüdischer Perspektive« heißt die Reihe, in der es in den nächsten Monaten unter anderem um »Erinnerungs- und Gedenkkultur« oder »Schwarz-Jüdische Solidaritäten und Allianzen« gehen soll. Eine Anmeldung ist noch möglich. Organisiert werden die Veranstaltungen von Rachel Spicker beim deutschen Ableger von Hillel, einer weltweit aktiven jüdischen Studierendenorganisation. Dass diese sich nach dem eingangs zitierten Weisen benannt hat, ist sicher kein Zufall.