Berlin

Solidarisch in Spandau

Die Union progressiver Juden (UpJ) hat ihre Führungsspitze erweitert – statt bisher fünf sitzen nun sieben Mitglieder im Vorstand. Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag in Berlin-Spandau wurde die Vorsitzende der UpJ, Sonja Guentner, mit 75 von 78 Delegiertenstimmen im Amt bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurde die stellvertretende Vorsitzende, Deborah Tal-Rüttger, mit 70 Stimmen. Zum Schluss der 20. Jahrestagung der UpJ in Berlin-Spandau verabschiedeten die Delegierten eine Resolution der Solidarität mit Israel.

In den Vorstand wiedergewählt wurden auch Benno Simoni, Gründungsmitglied der neuen »Unabhängigen Synagogengemeinde Berlin – Beit Haskala«, und Walter Rothschild, Landesrabbiner von Schleswig-Holstein.

Der bisherige Referent für Jugendarbeit, Yuval Adam, gehört dem Vorstand nicht mehr an. Neu in das Gremium gewählt wurden Verena Menn von der Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg, Alexandra Khariakova, Vorsitzende der liberalen Gemeinde »Hakochav« für den Kreis Unna, und Michaela Michalowitz, Mitglied der liberalen jüdischen Gemeinde Hannover.

Kindertagung Bei der Jahrestagung der UpJ am Wochenende, zu der 260 Mitglieder gekommen waren, wurde über die Zukunft der liberalen Gemeinden in Deutschland diskutiert, aber in Workshops auch über verschiedensten Aspekte religiöser Praxis gesprochen. Wie im vergangenen Jahr gab es parallel zum Programm eine Kindertagung, bei der auch eine eigene Torarolle für den Gottesdienst hergestellt wurde.

Überschattet wurde die Jahrestagung der UpJ vom Krieg in Israel und Gaza, der ständiges Gesprächsthema war und auch zu Programmänderungen führte. Bei einer kurzfristig angesetzten Gesprächsrunde sagte Landesrabbiner Henry G. Brandt: »Das Schicksal unserer Brüder und Schwestern in Israel ist auch unser Schicksal.« Der Publizist Günther Bernd Ginzel betonte ebenfalls, das Gebot der Stunde sei Solidarität. Jetzt sei »nicht die Zeit, eine Analyse der zum Teil auch verfehlten israelischen Politik zu machen, während Menschen in Tel Aviv im Bunker sitzen«.

Resolution Am Sonntag verabschiedeten die Delegierten eine Resolution: »Wir trauern mit der Gemeinschaft Israels und besonders mit den betroffenen Familien um die Soldatinnen und Soldaten, die ihr Leben für die Verteidigung ihrer Heimat geopfert haben. Unser Mitgefühl gehört auch den unschuldigen zivilen Opfern unter der israelischen und palästinensischen Bevölkerung«, hieß es in dem Text, für den Henry G. Brandt, Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, und Sonja Guentner verantwortlich zeichneten.

Israel sei dieser Kampf aufgezwungen worden. Man verurteile auf das Schärfste »den Versuch, diesen Konflikt zum Anlass zu nehmen, weltweit und auch in Deutschland Judenhass und Rassismus zu schüren. Wir respektieren das Recht auf Meinungsfreiheit, aber wir wehren uns gegen alle Versuche, die Gewalt der Nahost-Konflikte auf die Straßen unserer Städte einzuschleppen«, so der Resolutionstext weiter.

Lesen Sie mehr zur Jahrestagung der UpJ in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Burgenlandkreis

Stolpersteine in Zeitz werden neu verlegt

Durch Spenden seien rund 53.000 Euro für den Ersatz zusammengekommen, so ein Stadtsprecher

 25.11.2024

Berlin

»Im Geiste jung«

Das jüdische Begabtenförderwerk ELES feiert seinen 15. Geburtstag

von Imanuel Marcus  25.11.2024

Hochschule

Das Jüdische Studienwerk ELES feiert sein 15. Jubiläum

Als Begabtenförderungswerk will es junge jüdische Studenten auch weiter für das Gespräch stärken - gerade in Zeiten von Krisen und Konflikten

von Stefan Meetschen  25.11.2024

Berlin

Spendenkampagne für House of One startet

Unter dem Dach des House of One sollen künftig eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee Platz finden

von Bettina Gabbe, Jens Büttner  25.11.2024

Gemeinden

Blick auf ein besonderes Jahr

Die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagte in München. Für große Begeisterung im Saal sorgte die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

von Katrin Richter  24.11.2024

Gastro

Wie bei Muttern

Das Flair der 1920er-Jahre trifft auf die Moderne. In Clärchens Ballhaus hat das Restaurant Luna DʼOro eröffnet. Es gibt Tatar-Igel, Spreewald-Gurken und Broiler

von Alicia Rust  24.11.2024

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt traditionell einmal im Jahr zusammen – am letzten Sonntag im November

 24.11.2024 Aktualisiert

Porträt der Woche

Familie als Sujet

Elinor Sahm ist Israelin, Künstlerin, Mutter und lebt jetzt in Berlin

von Alicia Rust  23.11.2024

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024