Bei der Makkabiade im Sommer 2017 war sie noch mit elf Treffern Torschützenkönigin. Nun ist die Fußballerin Sharon Beck von DFB-Teamchefin Steffi Jones in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen worden. Die 22-Jährige vom Bundesligisten TSG Hoffenheim wird mit zum hochkarätig besetzten Viernationenturnier »SheBelieves-Cup« in die USA reisen.
Bundestrainerin Jones sagt über die offensive Mittelfeldspielerin: »Sharon ist schon seit einiger Zeit in unserem Blickfeld und hat durch konstant gute Auftritte im Verein auf sich aufmerksam gemacht. Nun wollen wir sehen, wie sie sich bei uns präsentiert.« Auch in den Jugendnationalteams hatte sich Beck, die 1995 am Niederrhein geboren wurde, schon durchgesetzt.
talent Beck begann ihre Fußballkarriere beim SV Vorst, dann beim SV Grefrath und später beim SC Union Nettetal. Im Jahr 2010 gewann sie mit einer Auswahlmannschaft des Fußballverbands Niederrhein den U15-Länderpokal. So wurden größere Klubs auf das Talent aufmerksam. Beck wechselte zum FCR 2001 Duisburg und kurz darauf, 2011, zum Bundesligisten SGS Essen. 2013 ging sie zu Bayer Leverkusen, wo sie sich einen Stammplatz im Bundesligateam erkämpfte.
Seit 2016 spielt Beck bei der TSG 1899 Hoffenheim. Sie selbst sprach davon, dass die TSG für sie »der nächste richtige Schritt« ist. Und TSG-Chefcoach Jürgen Ehrmann lobte sie in den höchsten Tönen: »Mit Sharon Beck kommt eine zweikampfstarke Mittelfeldspielerin. Wir sind davon überzeugt, dass sie sowohl von ihren sportlichen Fähigkeiten als auch von ihrem Charakter sehr gut zu uns passt.«
Ihre Nationalmannschaftskarriere begann Sharon Beck schon 2011, bei den deutschen U16-Juniorinnen. 2012 wurde sie mit der U17 in Nyon Europameister, und bei der U17-WM 2012 in Aserbaidschan war sie in den DFB-Kader berufen worden.
makkabiade 2017 gehörte Beck als jüdische Sportlerin zur Auswahl von Makkabi Deutschland, die nach Israel zur alle vier Jahre stattfindenden Makkabiade reiste. Team Deutschland wurde in seiner Vorrundengruppe B nur Dritter, aber Sharon Beck wurde Torschützenkönigin des Turniers.
»Das wichtigste Tor war für mich das 8:0 gegen Argentinien in der 91. Minute«, hatte sie im Anschluss gesagt. Zwar hätten ihre vielen Treffer nicht gereicht, um bei den vorderen Plätzen mitzumischen – Makkabiade-Sieger wurde Israel, das die USA mit 2:1 besiegte –, aber Beck sei mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen nach Hause gefahren. »Ich werde die Maccabiah nicht vergessen.«
Nun kann sich Makkabi Deutschland über die erste Nationalspielerin aus ihren Reihen freuen. »Bereits bei der Maccabiah in Israel hat Sharon ihre Klasse unter Beweis gestellt«, heißt es bei Makkabi Deutschland.