Frankfurt

Selfie mit Netta

Anlässlich des 70. Geburtstags des Staates Israel hatten die Freunde der Universität Tel Aviv und die Spendenorganisation Keren Hayesod zu einer Benefizparty ins »Palais Frankfurt« geladen. Unter den rund 650 Gästen waren viele Jugendliche, denn die Veranstalter hatten einen besonderen Gast angekündigt: Netta Barzilai. Die 25-jährige israelische Sängerin hatte im Mai mit dem Lied »Toy« den Eurovi-sion Song Contest (ESC) gewonnen.

Mit dem Erlös des Benefizabends sollen Bildungsprojekte der Universität Tel Aviv und von Keren Hayesod unterstützt werden, so zum Beispiel – passend zum Auftritt von Netta – »Net@«. Das Projekt fördert Computerkenntnisse und Führungsqualitäten benachteiligter Jugendlicher in Israel.

einstimmung Bevor Netta die Bühne betritt, stimmt DJ Sivan Neuman die Gäste musikalisch auf die israelische Künstlerin ein. Viele Gäste sind extra wegen Netta angereist. Wie der Unternehmer Ram Shoham. Er hat zudem noch eine weitere Motivation. »Ich bin hier, um ein Selfie mit Netta zu ergattern.« Das habe er seinen Neffen und Nichten in Israel versprochen.

Motti Barak und Sebastian Scharf-Barak sind ebenfalls wegen des prominenten Gastes ins Palais Frankfurt gekommen. »Wir waren Netta-Fans, noch bevor sie den ESC gewonnen hat«, sagen beide. »Beim ESC haben wir mit all unseren Handys und Telefonen für Netta gestimmt«, sagt das Paar. Wichtig ist ihnen auch Nettas Unterstützung der LGBT-Gemeinde.

In seinem Grußwort blickt Sammy Endzweig, Vorsitzender von Keren Hayesod Deutschland, auf 70 Jahre Israel zurück. Und Uwe Becker, Präsident der Freunde der Universität Tel Aviv, freut sich, dass Europa mit der Wahl Nettas »zum ersten Mal so richtig ›Ja‹ gesagt hat zu Israel«. Frankfurt sei die israelfreundlichste Stadt außerhalb Israels, meint der CDU-Politiker außerdem.

performance Dann ist es so weit: Unter großem Jubel betritt Netta Barzilai die Bühne. Unzählige Smartphones werden in die Höhe gereckt, um Fotos und Videos aufzunehmen. »Ich bin begeistert, hier zu sein«, ruft die Sängerin und legt sogleich los. Netta ist gut aufgelegt. Ihre Performance ist ausdrucksstark. Sie experimentiert mit ihrer Stimme, macht daraus Musik, sie singt und tanzt. Als vierten und letzten Song kündigt sie »Toy«, den ESC-Gewinnertitel, an. Auf Anhieb singt das Publikum mit. Besucher schwenken Israelfahnen. Eine Gruppe jugendlicher Fans belagert die Bühne.

»Ihr seid unglaublich!«, ruft Netta dem Publikum zu. Nach nur 20 Minuten ist ihr Auftritt vorbei. Eine Zugabe gibt es nicht. Sivan Neuman übernimmt wieder das DJ-Pult. Es wird munter weitergetanzt.

Uwe Becker ist begeistert von Nettas Performance. Sehr emotional und mit viel positiver Energie sei die Sängerin aufgetreten. Netta habe zudem sehr schön für Israel geworben, findet Becker. »Die Vorfreude auf den ESC nächstes Jahr steigt«, resümiert der Frankfurter Bürgermeister. Auch Ram Shoham hat den Auftritt der israelischen ESC-Gewinnerin genossen – und: Das Selfie mit Netta ist ihm geglückt.

 

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024