Die sogenannten SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz feiern das Festjahr »1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« mit einer Veranstaltungsreihe. Geplant sind Ausstellungen, Führungen, Vorträge und Musik, sagte Susanne Urban, die Geschäftsführerin des Vereins der SchUM-Städte. Ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321 gilt als erster Nachweis für jüdisches Leben nördlich der Alpen.
»Laut und bunt und am besten nicht nur akademisch« sollte die Präsenz von Juden in Deutschland gefeiert werden, betont Urban. Das Festjahr solle auch das heutige vielfältige jüdische Leben vorstellen. »Es gibt jüdische Rapper und jüdische Künstler, Schriftsteller und Köche. Es gibt Rabbinerinnen und eine schwule und lesbische und queere Jewish Community«, sagte die Historikerin. Die Mehrheitsgesellschaft müsse eine jüdische Zukunft garantieren und sich gegen den Antisemitismus stellen.
»SchUM-Kulturtage« soll es 2021 in den drei SchUM-Städten am Rhein geben, in denen das zentraleuropäische Judentum eine kulturelle Blütezeit erlebte. In Speyer sollen sie vom 10. Oktober bis 9. November stattfinden sowie in Worms und Mainz von September bis November. Ganzjährig sind Führungen durch das jüdische Speyer und jüdische Worms geplant. Eine Ausstellung »SchUM am Rhein - Vom Mittelalter in die Moderne« ist im Jüdischen Museum Worms (»Raschi-Haus«) zu sehen.
Die Unesco entscheidet 2021 darüber, ob die Städte in die Welterbe-Liste aufgenommen werden. Dem 2014 gegründeten Verein der SchUM-Städte gehören das Land Rheinland-Pfalz, die Städte Speyer, Worms und Mainz, die Jüdischen Gemeinden Mainz und Rheinpfalz sowie der Landesverband der Jüdischen Gemeinden an. Der Name »SchUM« leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Namen Schpira (Speyer), Warmaisa (Worms) und Magenza (Mainz) her. epd
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