Hamburg

Schüler mit Engagement

Steffi Wittenberg (2.v.l.), eine ehemalige jüdische Schülerin der Ida-Ehre-Schule, mit ihrer Arbeitsgruppe Foto: Gesche M. Cordes

Der eigentliche Gastgeber konnte leider nicht kommen: Ralph Giordano musste wegen einer Erkrankung in Köln bleiben, schaffte es aus verständlichen Gründen nicht nach Hamburg, wo am Sonntag zum 15. Mal der von ihm ins Leben gerufene Bertini-Preis für Zivilcourage verliehen wurde. Also mussten andere die Botschaft Giordanos weiterleiten, lasen im Ernst-Deutsch-Theater aus seiner Dankesrede an die Schüler und Schülerinnen, die sich für einen Preis beworben hatten: »Ich bitte euch um eines, und das immer wieder: Blickt einander offen in die Augen und erkennt, was jede und jeder von euch ist: ein Mensch!«

Projekt Der Preis geht an Schülerinnen und Schüler, die sich sowohl gegen das Vergessen und Verdrängen der Verbrechen des Nationalsozialismus wie auch für Zivilcourage engagieren, entsprechend breit war auch dieses Jahr das Spektrum der Preisträger. Darunter: eine Schülergruppe der Ida-Ehre-Schule in Hamburg-Eimsbüttel, benannt nach der einstigen Prinzipalen der Hamburger Kammerspiele im Grindelviertel. Ihr Projekt: Zu fragen, was eigentlich ab 1933 mit den jüdischen Schülern an ihrer Schule geschehen ist.

Weitere Auszeichnungen gingen an Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, die über Mobbing im Internet informieren, und an Schüler des Gymnasiums Klosterschule, die mit einem Filmspot zur Zivilcourage im Alltag aufrufen. Geehrt wurden ebenso Schüler der Höheren Handelsschule Bramfelder See, die mit einem Theaterstück gegen Gewalt in der Partnerschaft anzugehen versuchen, sowie der 17-jährige Schüler Lukas Küster: Der hatte sich an einer S-Bahnstation schützend vor eine Frau gestellt, die von mehreren Jugendlichen attackiert worden war.

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